Jean-Baptiste Andrea: Preisgekrönter Roman jetzt auf Deutsch erhältlich!

Cannes, Frankreich - Im Fokus der literarischen Szene steht derzeit der französische Autor Jean-Baptiste Andrea, der für seinen neuesten Roman „Was ich von ihr weiß“ mit dem renommierten Literaturpreis „Prix Goncourt“ ausgezeichnet wurde. Der Roman, der 2023 veröffentlicht wurde, ist der vierte seiner Karriere und ​feiert nun seine erste deutsche Übersetzung. In der Erzählung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, begegnen wir dem Protagonisten Michelangelo Vitaliani, auch Mimo genannt, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt und zu seinem Onkel an die ligurische Küste geschickt wird, um dort das Handwerk zu erlernen. 

Mimo trifft auf Viola, die Tochter der einflussreichen Adelsfamilie Orsini. Ihre aufkeimende Freundschaft, die viele Prüfungen übersteht, wird von den politischen und persönlichen Herausforderungen der Zwischenkriegszeit geprägt. Der Roman schildert Mimos beeindruckenden Aufstieg zum gefeierten Liebling der Elite und beleuchtet die tiefen gesellschaftlichen Umwälzungen dieser Epoche, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklungen in Italien zur Zeit des Faschismus. oe24.at berichtet, dass das Werk auf der literarischen Landkarte bereits hohe Wellen schlägt.

Der Aufstieg von Jean-Baptiste Andrea

Jean-Baptiste Andrea wurde 1971 in Cannes geboren und wollte schon früh Schriftsteller werden, bevor er seine Karriere im Film begann. Er studierte an mehreren renommierten Institutionen, darunter die Institut d’Etudes politiques de Paris und die ESCP. Sein Durchbruch als Autor kam spät, als er 2017, im Alter von 46 Jahren, seinen ersten Roman „Ma reine“ veröffentlichte. Seine Erzeugnisse sind bekannt dafür, populär und zugleich tiefgründig zu sein. Der Roman „Veiller sur elle“, für den Andrea den Prix Goncourt erhielt, thematisiert das Italien des 20. Jahrhunderts und reflektiert dabei auch seine eigenen italienischen Wurzeln. nouvelobs.com führt aus, dass die Geschichte auch die Etablierung des Faschismus in Italien und die Herrschaft Mussolinis beleuchtet.

Der Preis, der am 7. November 2023 vergeben wurde, zeigt auf, dass Andrea ein Autor ist, der nicht dem elitären Schriftstellerkreis angehört, sondern vielmehr aus der Filmwelt knüpft, wo er über 20 Jahre tätig war. Die Jurybeurteilung für den Prix Goncourt ergab sich aus einem hauchdünnen Zwischenergebnis, was spätere Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Jurymitglieder reflektiert. Andrea setzte sich gegen namhafte Konkurrenz durch, unter anderem gegen Eric Reinhardt und Gaspard Koenig. euronews.com hebt hervor, dass Andrea bei der Preisverleihung vor der Herausforderung stand, einen Parkplatz zu finden, was seinen bescheidenen Zugang zur Literatur wunderbar verdeutlicht.

Ausblick auf die Verkaufszahlen

Der Erfolg von „Veiller sur elle“ ist evident, da der Roman bereits über 50.000 Exemplare verkauft hat, und die Auszeichnung mit dem Prix Goncourt könnte die Verkaufszahlen in den kommenden Monaten erheblich steigern. Andrea selbst betont die Wichtigkeit seiner Mentorinnen wie der verstorbenen Sophie de Sivry, die einen entscheidenden Einfluss auf seine literarische Karriere hatte. Insgesamt zeigt der neue Roman von Jean-Baptiste Andrea nicht nur das persönliche Schicksal seiner Charaktere, sondern auch die bewegte Geschichte Italiens, die den Leser fesselt und zum Nachdenken anregt.