Jafar Panahi triumphiert bei Cannes: Nach Jahren wieder zurück!

Am 20. Mai 2025 debütiert Jafar Panahi mit "It Was Just an Accident" beim Cannes Film Festival, einem bedeutenden iranischen Filmemacher.
Am 20. Mai 2025 debütiert Jafar Panahi mit "It Was Just an Accident" beim Cannes Film Festival, einem bedeutenden iranischen Filmemacher.

Cannes, Frankreich - Der rote Teppich des diesjährigen Cannes Film Festivals hat am 20. Mai 2025 im Zeichen von politischen und kulturellen Themen gestanden. Jafar Panahi, der in der Vergangenheit inhaftiert war, trat nach 15 Jahren Abwesenheit wieder auf dem gefragten Teppich auf. Dieser iranische Filmemacher war wegen regierungsfeindlicher Propaganda verurteilt worden und hatte jahrelang keine Reisefreiheit. Sein neuester Film „It Was Just an Accident“ feiert während des Festivals seine Weltpremiere in der Hauptwettbewerbskategorie.

Das Festival, das vom 13. bis 24. Mai stattfindet, zeigt insgesamt 22 Filme, die um die Goldene Palme konkurrieren. Unter ihnen befindet sich auch der deutsche Film „In die Sonne schauen“ von Mascha Schilinski, der mit Susanne Wuest in der Hauptrolle aufwartet. Die Gewinner werden am 24. Mai bekannt gegeben.

Ein Film mit tiefgreifendem Kontext

„It Was Just an Accident“ ist ein geheimnisvoller Mystery-Film, dessen Details bislang unter Verschluss gehalten werden. Der Plot handelt von einer Reihe kleiner Unfälle, deren Konsequenzen eine Eskalation zur Folge haben, was dem telbildenden Ansatz Panahis entspricht, der für seine politisch aufgeladenen und innovativen Werke bekannt ist. Zuletzt nahm Panahi 2021 mit dem Dokumentarfilm „The Year of the Everlasting Storm“ am Festival teil und erreichte mit „Three Faces“ im Jahr 2018 den Preis für das beste Drehbuch.

Sein Werk hat ihm zahlreiche internationale Auszeichnungen eingebracht, darunter der Goldene Löwe und der Goldene Bär. Trotz seiner Erfolge ist Panahi nicht vor Verfolgungen gefeit und wurde 2010 wegen Propaganda gegen das Regime verurteilt. 2022 folgte eine weitere Festnahme, doch im April 2023 wurde sein Reiseverbot aufgehoben. Unklar bleibt, ob er zur Premiere seines neuesten Films in Cannes erscheinen wird.

Stars und Sternchen auf dem Festival

Am Vorabend der Eröffnung wurde Denzel Washington mit einer Ehrenpalme für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Gemeinsam mit Spike Lee, der in einem auffälligen orange-blauen Anzug erschien, schaffte er es ins Rampenlicht. Popstar Rihanna, die schwanger ist, zog die Blicke auf sich mit einem schlumpfblauen Kleid, während sie den Festivalpalast im Regen mit Partner A$AP Rocky verließ, der mit blinkenden Goldprothesen auftrat.

Der Stellenwert des iranischen Kinos

Das iranische Kino hat eine lange und bewegte Geschichte, die eng mit der Politik des Landes verwoben ist. Seit der ersten Eröffnung eines Kinos 1904 hat sich das Kino immer wieder mit den Herausforderungen der Zensur auseinandersetzen müssen. Die iranische Revolution von 1979 führte zu massiven Einschränkungen für Filmschaffende, doch international haben iranische Filme, darunter Panahis „Der Kreis“ und andere Werke von Regisseuren wie Asghar Farhadi, große Anerkennung gefunden.

Der Einfluss politischer Umstände auf die Filmproduktion bleibt auch heute ein zentrales Thema. Regisseure wie Mohammad Rasoulof und Jafar Panahi haben trotz erheblicher Repressionen und Verfolgung durch die Behörden Anerkennung auf internationalen Plattformen erlangt. Die Diskussion über diese Herausforderungen und die Rolle des künstlerischen Ausdrucks im Iran geht weiter, wie die Reaktionen auf die Filme von Rasoulof und Panahi zeigen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Cannes, Frankreich
Quellen