Internationale Welle der Empörung: Israels Gaza-Offensive in der Kritik

Israels Gaza-Offensive: Kritik wächst, internationale Reaktionen nehmen zu und humanitäre Lage verschärft sich dramatisch.
Israels Gaza-Offensive: Kritik wächst, internationale Reaktionen nehmen zu und humanitäre Lage verschärft sich dramatisch.

Gaza, Palästinensische Gebiete - Die anhaltende militärische Offensive Israels im Gazastreifen hat zu einem internationalen Aufschrei geführt, der sich in einer wachsenden Kritik an Ministerpräsident Benjamin Netanyahu äußert. Laut einem Bericht von Kleine Zeitung stehen die diplomatischen Beziehungen Israels vor einer der schwerwiegendsten Krisen seit Langem. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Oppositionsführer Keir Starmer und der kanadische Minister Mark Carney äußerten sich besorgt über die „völlig unverhältnismäßige Eskalation“ und drohten mit konkreten Maßnahmen, sollten die Angriffe nicht eingestellt werden.

Vor diesem Hintergrund wurde in Großbritannien die Aussetzung der Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit Israel beschlossen. Auch die EU prüft das bestehende Partnerschaftsabkommen, während eine Mehrheit der Außenminister die Einhaltung der Menschenrechte in Frage stellt. US-Präsident Trump, der sich während eines Golfstaaten-Trips wenig zur Situation im Gazastreifen äußerte, bezeichnete sie jedoch als „sehr ernst“ und distanzierte sich zunehmend von Netanyahu.

Humanitäre Krise im Gazastreifen

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist alarmierend. Der Health Ministry von Hamas berichtete von mindestens 87 Todesfällen durch israelische Militärangriffe innerhalb von 24 Stunden. In den letzten zwei Monaten haben die israelischen Streitkräfte die Angriffe intensiviert, was zu hunderten Todesfällen unter der Zivilbevölkerung führte, darunter viele Frauen und Kinder. Laut CBS News haben über 2 Millionen Palästinenser gravierende Engpässe bei Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten erlitten, während die Blockade seit fast 80 Tagen anhält.

Bislang sind über 53.500 Palästinenser getötet worden und 90% der gazanischen Bevölkerung sind vertrieben. Die Welternährungsorganisation (WFP) fordert die sofortige Beendigung der Blockade und berichtet von akutem Mangelernährungsrisiko bei 14.000 Kindern. Israels Regierung hat unter internationalem Druck begonnen, eine begrenzte Anzahl von Hilfstransporten in den Gazastreifen zuzulassen, was jedoch nicht als ausreichend erachtet wird.

Internationale Reaktionen und rechtliche Bedenken

Die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft sind klar. Führende Politiker aus dem U.K., Frankreich und Kanada kritisierten die humanitäre Situation und drohten mit Maßnahmen gegen Israel, sollte der Zugang zu lebensnotwendigen Hilfen nicht gewährleistet werden. Netanyahu wies die Aussagen zurück und bekräftigte, dass die militärischen Operationen nicht eingestellt würden, bis Hamas besiegt sei und die 58 entführten Geiseln zurückkehren.

Die humanitären Bedingungen wurden auch von Human Rights Watch als katastrophal beschrieben. Die Organisation warnt, dass die aktuelle militärische Reaktion Israels als beispiellos bezeichnet werden kann und angeführt wird, dass zivile Menschenleben in vielen Fällen nicht geschützt werden. Insbesondere die Forderung nach einer Evakuierung von über einer Million Zivilisten aus einem stark besiedelten Gebiet wird als „unmöglich“ eingestuft.

Zudem stellte Sari Bashi, Programm-Direktorin von Human Rights Watch, klar, dass Israel die Verantwortung für die humanitäre Lage trägt und dass Kollektivstrafen gegen Zivilisten international unzulässig sind. Sie betont, dass die universellen Prinzipien des Schutzes von Zivilisten auch im Krieg gelten müssen, was zurzeit nicht umgesetzt wird.

Der Konflikt, der mit dem Angriff von Hamas am 7. Oktober 2023 begann, hat sich inzwischen zu einer umfassenden humanitären Katastrophe entwickelt, die sowohl die internationalen Beziehungen als auch die Perspektiven für Frieden in der Region weiter gefährdet.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Gaza, Palästinensische Gebiete
Quellen