Holzleitner fordert mehr Gleichstellung im europäischen Forschungsraum!

Brüssel, Belgien - Am 23. Mai 2025 fand in Brüssel eine Sitzung des Rates Wettbewerbsfähigkeit statt, in der unter der Leitung von Eva-Maria Holzleitner, der Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, das Potenzial für Verbesserungen im Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe erörtert wurde. Der aktuelle Etat von 93,5 Milliarden Euro sollte wie gewünscht genutzt werden, um Lehren aus der ersten Programmphase zu ziehen und das Nachfolgeprogramm FP10 zu diskutieren. OTS berichtet, dass die EU-Forschungsminister:innen die politische Einigung zur zweiten ERA Policy Agenda und die Schlussfolgerungen zur Künstlichen Intelligenz in der Wissenschaft befürworten.
Holzleitner betonte, dass trotz der hohen Anzahl von Projektanträgen, von denen nur 30 Prozent gefördert werden können, es wichtig ist, Europa als attraktiven Standort für Forschende zu positionieren. Die Ministerin forderte ein angemessenes und stabiles Budget sowie die Beibehaltung der Exzellenzorientierung im europäischen Forschungsraum. Ein zentraler Punkt ihrer Ansprache war das Verbesserungspotenzial bei der Einbindung von Frauen in wissenschaftliche Führungsrollen, da derzeit lediglich 26 Prozent dieser Positionen von Frauen besetzt sind.
Gleichstellung in der Forschung
Ein entscheidendes Projekt zur Förderung der Geschlechtergleichstellung im Europäischen Forschungsraum ist GENDERACTIONplus, das von Horizon Europe finanziert wird. Dieses Projekt unterstützt die Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF), die als Projektpartner aktiv ist und unter anderem am 12. Februar 2025 eine Abschlusskonferenz veranstalten wird. Hier sollen Dialoge zwischen politischen Entscheidungsträgern, Forschungsförderungsbehörden und anderen Stakeholdern stattfinden, um Herausforderungen und Möglichkeiten der Gleichstellung zu erörtern. eubuero.de berichtet, dass das Projekt am 31. Mai 2025 endet und die Konferenz dazu dient, die bisherigen Fortschritte in Bezug auf „Inclusive Gender Equality“ zu reflektieren.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Ziel, der sogenannten „Leaky Pipeline“ entgegenzuwirken, die beschreibt, dass zwar viele Frauen gut ausgebildet sind, jedoch ihr Anteil an Hochschulen mit steigender akademischer Karriereleiter abnimmt. Aktuelle Statistiken zeigen, dass der Frauenanteil unter Doktorandinnen bei 46 Prozent, bei Habilitandinnen bei 37 Prozent und bei Professorinnen bei 29 Prozent liegt. Das BMBF hebt hervor, dass ein zentrales Instrument zur Förderung der Gleichstellung in Hochschulen das Professorinnenprogramm ist, das seit 2023 in seine vierte Programmphase mit einem Fördervolumen von 320 Millionen Euro gestartet ist.
Zukunft der Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft
Zudem wurde ein offener Brief an EU-Kommissarin Ekaterina Zaharieva verfasst, der von 664 Unterzeichnenden aus 24 EU-Mitgliedstaaten unterstützt wurde, um die Wichtigkeit der Geschlechtergleichstellung zu betonen. Begleitend dazu wurde am 25. November 2024, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, eine Kampagne gegen geschlechterbasierte Gewalt gestartet.
Insgesamt zeigt sich, dass die Förderung der Gleichstellung in der Forschung von zentraler Bedeutung ist, nicht nur für das individuelle Wohl der Wissenschaftlerinnen, sondern auch für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas sowie für bessere Forschungsergebnisse. Der nächste Termin für die EU-Forschungsminister:innen ist bereits für den 16. und 17. Juli 2025 in Kopenhagen angesetzt, wo weitere Fortschritte in diesen wichtigen Themenfeldern besprochen werden sollen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Brüssel, Belgien |
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