Hitlers Ehrenbürgerschaft in Hermagor endlich aberkannt!

Hermagor, Österreich - Adolf Hitler, ein Name, der schwer im deutschen Gedächtnis wiegt, ist bis heute in vielen Orten als Ehrenbürger ausgezeichnet worden. Ein bemerkenswerter Fall ist die Kärntner Stadtgemeinde Hermagor, die bis zum Jahr 2011 an Hitlers Ehrenbürgerschaft festhielt. Dies wurde erst 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges revidiert. Der Prozess zur Aberkennung dieser außergewöhnlichen Ehrung wurde durch einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 1938 angestoßen, der darauf hinwies, dass Hitler trotz seiner schweren Verbrechen in dieser Funktion verblieb. Laut Krone war dieser Umstand in Hermagor kaum bekannt.

Bernhard Gitschtaler, ein Politikwissenschaftler und Gründer der Vereine „Gailtaler Zeitbilder“ sowie „Erinnern Gailtal“, machte die Öffentlichkeit auf diese fragwürdige Ehrung aufmerksam. Sein Engagement zeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Erinnerungskultur zu fördern.

Der Kontext der Ehrenbürgerschaften

Die Ehrung von Adolf Hitler war nicht nur in Hermagor ein Thema. In Deutschland sind seit der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 viele Städte und Gemeinden durch offizielle Akte in die Geschichte dieser umstrittenen Ehrungen verwickelt. Beispiele für die Verleihungen sind die Städte Aachen, Ahrensmoor, Aichach und viele andere, die Hitler zwischen 1932 und 1933 zur Ehrenbürgerschaft ernannten. Oftmals wurde diese Anerkennung erst Jahrzehnte später abgeschafft, wie beispielsweise in Aachen, wo die Ehrenbürgerschaft 1983 aberkannt wurde, obwohl sie bereits 1945 erloschen war. Wikipedia führt zahlreiche Beispiele solcher Aberkennungen an.

Insgesamt finden sich in Deutschland Dutzende von Städten, die während der NS-Zeit Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannten. Diese miesen Auszeichnungen sind ein bleibendes Erbe einer dunklen Vergangenheit und werfen Fragen auf über Verantwortung und Aufarbeitung der nationalsozialistischen Geschichte. Historische Abhandlungen, wie die des Bundestags, thematisieren die politischen und gesellschaftlichen Dimensionen dieser Ehrungen und deren Aberkennung.

Die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft Hitler in Hermagor ist ein Schritt in die richtige Richtung und signalisiert, dass sich die Gesellschaft intensiv mit ihrer Geschichte auseinandersetzen muss. Die Arbeit von Gitschtaler und anderen Historikern ist entscheidend, um das Bewusstsein für solche historischen Verstrickungen zu schärfen.