Hilfszentrum in Gaza öffnet wieder – Doch die Gefahr bleibt!

Am 8. Juni 2025 öffnete die Gaza Humanitarian Foundation ein Hilfszentrum in Gaza, trotz Drohungen der Hamas und kritischer Sicherheitslage.
Am 8. Juni 2025 öffnete die Gaza Humanitarian Foundation ein Hilfszentrum in Gaza, trotz Drohungen der Hamas und kritischer Sicherheitslage. (Symbolbild/DNAT)

Rafah, Gazastreifen, Palästina - Am 8. Juni 2025 hat die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ein Verteilzentrum für humanitäre Hilfe im Zentrum von Gaza eröffnet. Die offizielle Ankündigung erfolgte über die arabische Facebook-Seite der GHF. Zwei weitere Zentren in Rafah im Süden des Gazastreifens sollten ebenfalls ab Mittag ihre Türen öffnen. Zuvor mussten die Hilfszentren jedoch am Vortag aufgrund von „direkten Drohungen“ der Hamas geschlossen bleiben. Die GHF hatte am Freitag erklärt, dass sie die vorläufige Schließung ihrer Zentren zur Sicherheit der Menschen beschlossen habe, da die Drohungen das Leben Unschuldiger gefährden könnten. In der Zwischenzeit hatten Hunderttausende von Menschen im Gazastreifen kein Essen erhalten, was die ohnehin angespannte humanitäre Lage weiter verschärft.

Vor etwa zwei Wochen hatte Israel die Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelockert. Diese Entscheidung entstand unter dem Druck der allgemeinen humanitären Notlage. Die GHF übernimmt nun die Verteilung von Hilfsgütern, um die UN-Hilfsorganisationen und andere Initiativen zu umgehen. Diese Vorgehensweise hat jedoch zu heftiger Kritik geführt, da die GHF vorgeworfen wird, Zivilisten in Gefahr zu bringen und gegen die Standards neutraler Hilfe zu verstoßen. Israel beabsichtigt, sicherzustellen, dass die Hamas sich nicht die humanitären Hilfslieferungen aneignet, was die komplexe Situation weiter verkompliziert.

Humanitäre Herausforderungen in Gaza

Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt katastrophal. Es besteht ein akuter Mangel an Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und anderen alltäglichen Notwendigkeiten. Die GHF, die jüngst ins Leben gerufen wurde, plant eine Neuorganisation der Verteilung von Hilfsgütern und ist dabei, über vier Logistikzentren die Versorgung sicherzustellen, ohne dass die Hamas Zugriff erhält. Private Sicherheitskräfte sind mit der Sicherung der Routen und Verteilzentren betraut, während israelische Soldaten nicht an der Ausgabe beteiligt sind. Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Plans, der von der israelischen Regierung unterstützt wird.

Auf internationaler Ebene gibt es Bedenken bezüglich der Strategie der GHF. UNICEF äußerte sich kritisch zu den Plänen und warnte, dass Zivilisten auf dem Weg zu den Verteilzentren in Gefahr geraten könnten. Insbesondere alte, behinderte Kinder, Kranke und Verletzte könnten Schwierigkeiten haben, die Hilfszentren zu erreichen. Es wird weiterhin befürchtet, dass die Kontrolle über lebensnotwendige Güter als Druckmittel verstärkt wird, was im Widerspruch zu Israels Verpflichtungen zur Bereitstellung unparteiischer Hilfe steht.

Die USA und Israel arbeiten zusammen, um Hilfslieferungen zu organisieren, während die Situation vor Ort weiterhin prekär bleibt. Trotz der Lockerung der Blockade sind die Herausforderungen enorm, und die humanitäre Krise ist noch lange nicht gelöst. Deutschlands neuer Außenminister, Johann Wadephul, ist derzeit in Israel, um Gespräche mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa zu führen, was die internationale Dimension des Konflikts unterstreicht.

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Ort Rafah, Gazastreifen, Palästina
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