Hagelkatastrophe im Waldviertel: Landwirte kämpfen ums Überleben!

Thaya, Österreich - Am Ostermontagabend kam es im Waldviertel zu einem heftigen Hagelunwetter, das erheblichen Schaden in mehreren Gemeinden anrichtete. Besonders betroffen waren die Orte Waidhofen, Waidhofen-Land, Thaya, Kautzen, Raabs und Dobersberg. Laut dem Feuerwehrsprecher Stefan Mayer führten die Eiskörner zu stecken gebliebenen Fahrzeugen und überfluteten Kellern. In Großgerharts wurde eine Eisschicht von bis zu einem halben Meter gemessen, was die Situation weiter verschärfte.

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz, wobei fast die Hälfte der Wehrleute in der Region Thaya tätig war. Die Wassermassen, die aus dem starken Niederschlag resultierten, spülten wertvolle Erde von frisch ausgesäten Feldern in die Straßengräben. Besonders hart traf es die frisch gesetzten Erdäpfel, während Winterraps, der zwischen 20 und 30 Zentimeter hoch war, stark beschädigt wurde, jedoch teilweise wieder austreibt.

Schäden und Versicherung

Für viele Landwirte in der Region ist die Situation dramatisch. Diese stehen nun unter immensem Druck, da die Felder, die bis zu 60 Millimeter Niederschlag abbekommen haben, wieder abtrocknen müssen, bevor sie erneut befahren werden können. Einige Felder sind aufgrund ungleichen Wachstums nicht mehr in der Lage, eine brauchbare Ernte zu liefern und müssen eingeackert werden. Glücklicherweise hat das Wintergetreide den Hagel relativ gut überstanden, was für einige Erleichterung sorgt.

Die meisten Schäden aus diesem Unwetter sind durch Hagelversicherungen gedeckt. Diese Versicherungen sind für viele Landwirte unerlässlich, insbesondere da in der Regel nur Hagelschäden versichert sind. Laut dem Umweltbundesamt führen extremwetterbedingte Ereignisse wie Dürre, Hagel und Sturm häufig zu Ertragseinbußen, wobei der Schadenaufwand in den letzten Jahrzehnten signifikant gestiegen ist. Zwischen 1990 und 2013 verursachten Wetterrisiken in Deutschland jährliche Ernteschäden von etwa 510 Millionen Euro, wobei 26 % auf Hagel zurückzuführen sind.

Ausblick und Herausforderungen

Der Klimawandel könnte laut Experten dazu führen, dass wetterbedingte Ernteschäden in Zukunft zunehmen. Vor diesem Hintergrund ist es für viele Betriebe entscheidend, sich angemessen abzusichern. In Deutschland sind gegenwärtig nur etwa 1 % der Ackerfläche gegen Dürre versichert, was auf hohe Versicherungskosten und Kumulrisiken zurückzuführen ist. Einige Bundesländer bieten bereits staatliche Förderungen für Mehrgefahrenversicherungen an, um Landwirte zu unterstützen und die Absicherung zu verbessern.

Aktuell fördern mehrere Bundesländer, wie beispielsweise Bayern und Niedersachsen, eine Unterstützung von bis zu 50 % der Prämie für Mehrgefahrenversicherungen im Acker- und Grünlandbereich. Über zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind in Deutschland gegen Hagel versichert. Dennoch bleibt die Herausforderung der zunehmenden Wetterextreme bestehen, die Landwirte und ihre Ernten oft unvorbereitet treffen.

Unabhängig von den aktuellen Herausforderungen ist es wichtig, dass Landwirte sich über die Risiken und Möglichkeiten der Versicherung informieren, um ihre Betriebe zukunftssicher zu machen. Die ersten Einschätzungen zeigen, dass das hagelbedingte Risiko weiterhin besteht und die Vorbereitung auf solche Extremwetterereignisse essenziell ist.

Für mehr Informationen über die Auswirkungen des Hagelunwetters und die Ressourcen der Landwirte, verweist Krone auf detaillierte Berichte und Updates.

Zusätzliche Einsichten in die Herausforderungen in der Landwirtschaft bieten auch die Berichte auf ORF nö, die regelmäßig über solche Entwicklungen informieren.

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Ort Thaya, Österreich
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