Großrazzia gegen Callcenter-Betrüger: 170 Verdächtige im Visier!

Internationale Razzia gegen Callcenter-Betrüger: Über 170 Verdächtige in mehreren Ländern, fünf Festnahmen in Österreich.
Internationale Razzia gegen Callcenter-Betrüger: Über 170 Verdächtige in mehreren Ländern, fünf Festnahmen in Österreich.

Österreich - Am 4. Juni 2025 führte die Staatsanwaltschaft Dresden einen großangelegten Ermittlungsschlag gegen eine internationale Callcenter-Betrugsbande durch. Die Razzia zielt auf mehr als 170 Beschuldigte, die verdächtigt werden, in über 30.000 Fällen gewerbs- und bandenmäßigen Betrug sowie Geldwäsche begangen zu haben. Der Schaden, den die Täter angerichtet haben, beläuft sich auf mindestens acht Millionen Euro, wie Krone berichtet.

In Österreich wurden fünf Razzien durchgeführt, wobei ein Verdächtiger festgenommen wurde. An den Maßnahmen beteiligten sich die Landeskriminalämter aus Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol. Dabei wurden auch drei Haftbefehle vollstreckt, die zwei Griechen und einen Türken betreffen. Gleichzeitig fanden Durchsuchungen in über 35 Wohn- und Geschäftsräumen in Deutschland, Griechenland, Österreich, Tschechien und der Slowakei statt.

Zielgruppe und Betrugsmaschen

Die Beschuldigten gaben sich häufig als Bankmitarbeiter oder Polizisten aus, um ahnungslose Menschen zu betrügen. Dazu setzten sie gefälschte Inkassoschreiben, Gerichtsbeschlüsse, Mahnungen und vermeintliche Glücksspiele ein. Besonders ins Visier genommen wurden ältere Menschen sowohl im Inland als auch im Ausland, da diese oft anfälliger für solche Betrugsversuche sind, so Verbraucherschutzforum.

Callcenter-Betrug ist ein zentrales Phänomen, das häufig von Tätern aus der Türkei oder Osteuropa organisiert wird. Typische Verfahren sind der „Enkeltrick“ und „Schockanruf“, bei dem sich die Täter als Angehörige oder Notärzte ausgeben, oder sie geben vor, Polizeibeamte zu sein und verlangen Geld, um Vermögenswerte zu „sichern“. Diese Taktiken zeigen einen alarmierenden Trend innerhalb der Betrugsdelikte, wie das Bundeskriminalamt in seinen Berichten dokumentiert.

Aktuelle Trends in der Betrugskriminalität

Die Betrugskriminalität in Deutschland ist 2024 um 1,5 Prozent auf 743.472 Fälle zurückgegangen, das entspricht einem Rückgang von 23,2 Prozent seit 2010. Dennoch wurden 2024 zusätzlich 513.518 Betrugsfälle aus dem Ausland registriert. Dabei nutzen 55,3 Prozent der Täter das Internet, was einen leichten Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt, so BKA.

Die höchste Anzeigequote von etwa 40 Prozent besteht in Betrugsfällen, bei denen sich die Täter als andere Personen ausgeben. Im Gegensatz dazu liegt die Anzeigequote bei Waren- und Dienstleistungsbetrug im Internet bei nur 22 Prozent und außerhalb des Internets bei 15 Prozent. Angesichts dieser Entwicklungen passen die Polizei und diese Strafverfolgungsbehörden ihre Strategien an und intensivieren die internationale Zusammenarbeit.

Zusätzlich werden Präventionsmaßnahmen durch Informationsveranstaltungen zur Sensibilisierung gefährdeter Gruppen, insbesondere älterer Menschen, verstärkt. Die Bürger werden ermutigt, bei schnellen Geldübergaben misstrauisch zu sein und keine Wertsachen an Unbekannte weiterzugeben. Eigenständige Telefonnummern zu verwenden, um Angehörige oder die Polizei zu kontaktieren, zählt ebenfalls zu den empfohlenen Sicherheitsvorkehrungen.

Details
Vorfall Betrug
Ursache gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, Geldwäsche
Ort Österreich
Festnahmen 1
Schaden in € 8.000.000
Quellen