Greta Thunberg segelt nach Gaza: Hilfsgüter gegen die Blockade!

Greta Thunberg segelt mit Aktivisten nach Gaza, um humanitäre Hilfe zu leisten und auf die schwierige Lage aufmerksam zu machen.
Greta Thunberg segelt mit Aktivisten nach Gaza, um humanitäre Hilfe zu leisten und auf die schwierige Lage aufmerksam zu machen.

Catania, Italien - Greta Thunberg ist heute mit dem Segelboot „Madleen“ auf dem Weg in den Gazastreifen, um humanitäre Hilfe zu leisten und auf die kritische Versorgungslage aufmerksam zu machen. Die Fahrt, die von der internationalen Freedom Flotilla Coalition organisiert wird, begann am Sonntag im Hafen von Catania, Sizilien. Zusammen mit elf weiteren Aktivisten an Bord plant sie, Hilfsgüter in das von Krieg betroffene Gebiet zu bringen und ein starkes Zeichen gegen die israelische Blockade zu setzen.

Thunberg, die sich in den letzten Jahren verstärkt für die Rechte der Palästinenser engagiert hat, hielt vor der Abfahrt eine emotionale Rede, in der sie die internationale Untätigkeit scharf kritisierte. „Wir müssen die Stimme derjenigen erheben, die nicht gehört werden“, sagte sie und drehte dabei den Fokus auf die dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen.

Ziel und Umfang der Mission

An Bord der „Madleen“ befinden sich nicht nur Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Versorgung, sondern auch bekannte Persönlichkeiten wie der Schauspieler Liam Cunningham und die Europaabgeordnete Rima Hassan. Hassan kann nicht nach Israel einreisen, was den Druck auf die Mitreisenden noch verstärkt. Diese Mission soll die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf die humanitäre Krise in Gaza lenken und die „illegale Belagerung“ durch Israel herausfordern, die der UN zufolge zu massiven Einschränkungen bei der Verteilung von Hilfsgütern geführt hat.

Die Situation im Gazastreifen spitzt sich zu. Trotz einer leichten Lockerung der Blockade im Mai bleibt die Versorgungslage instabil. Hilfsorganisationen und die UN berichten von einem katastrophalen Zustand, der von Plünderungen und einem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung geprägt ist. Schätzungen zufolge könnten Hunger und Krankheiten bald mehr Menschenleben fordern als die Bombardierungen in der Region.

Risiken und Herausforderungen

Der letzte Versuch der Gruppe, Gaza auf dem Seeweg zu erreichen, scheiterte tragisch im Mai, als das Schiff „Conscience“ bei einem Drohnenangriff in der Nähe von Malta beschädigt wurde. Diese auch als „Global March to Gaza“ bekannte Mission plant zudem eine Bodenoffensive gegen die Blockade, die Mitte Juni vom ägyptischen Rafah aus starten soll, um ein weiteres Bewusstsein für die Lage der Palästinenser zu schaffen.

Die internationale Gemeinschaft sieht sich dabei einer kritischen Herausforderung gegenüber. Experten warnen, dass die anhaltende Blockade und die humanitäre Situation im Gazastreifen von vielen ignoriert werden, während Israel diesen Zustand durch gezielte Maßnahmen aufrechterhält. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte bereits geurteilt, dass Israel seine Verpflichtungen aus der Völkermordkonvention einhalten und die Lieferung humanitärer Hilfe nicht verhindern müsse.

Greta Thunbergs Engagement und die Initiativen der Freedom Flotilla Coalition sind Teil eines umfassenderen Aufrufs zur Beendigung der israelischen Blockade und zur Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung. Diese Mission kann auch als ein dringender Appell an die internationale Gemeinschaft verstanden werden, sich für Frieden und Gerechtigkeit in der Region stark zu machen.

Weitere Informationen zur Mission finden sich auf vol.at und bluewin.ch.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Catania, Italien
Quellen