Gigantischer Gletscherabbruch: Blatten im Wallis unter Geröll begraben!

Im Wallis brach der Birchgletscher ab und begrub Teile des Dorfes Blatten. 300 Menschen wurden evakuiert, es gibt erste Schäden.
Im Wallis brach der Birchgletscher ab und begrub Teile des Dorfes Blatten. 300 Menschen wurden evakuiert, es gibt erste Schäden.

Blatten, Schweiz - Im Kanton Wallis, Schweiz, kam es am heutigen Mittwochnachmittag gegen 15:30 Uhr zu einem dramatischen Gletscherabbruch. Der Birchgletscher, der sich oberhalb des Dorfes Blatten erstreckt, stürzte ab und begrub dabei große Teile des Ortes unter sich. Schätzungen zufolge wurden Millionen Tonnen Geröll und Eis ins Tal befördert, was zu einem massiven Erdrutsch führte, der die evakuierte Siedlung direkt erreichte. Glücklicherweise konnten etwa 300 Einwohner rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, da der regionale Führungsstab bereits vor dem drohenden Abbruch gewarnt hatte. Trotz der Zerstörung sind bislang keine Personenschäden bekannt, abgesehen von einer vermissten Person, wie NZZ berichtet.

Der Abbruch des Birchgletschers wurde seit Tagen erwartet. Bereits in der Nacht auf Dienstag waren größere Mengen an Eis, Schnee und Felsen talwärts gestürzt. In der Vorwoche war das gesamte Dorf aufgrund der Gefahrenlage geräumt worden. Laut Informationen des Kantons Wallis wurde ein sehr großer Teil des Dorfes Blatten zerstört. Die Schäden, die mehrere Häuser betreffen, sind noch nicht vollständig erfasst. Die Situation erforderte sogar Unterstützung durch die Armee, die ein Erkundungsdetachement in die Region entsandte. Zudem wurde die Kantonsstraße von Goppenstein nach Blatten für den gesamten Verkehr gesperrt.

Technische und Umweltkontexte

Das heutige Ereignis ist der bisher größte Gletscherabbruch seit Beginn der Überwachung. Es wird berichtet, dass der Gletscherabbruch ein Erdbeben von 3.1 auf der Richterskala ausgelöst hat. Dies könnte weitere Umweltrisiken mit sich bringen, da die Schuttmassen den Fluss Lonza möglicherweise aufstauen könnten. Bagger und Camions stehen bereit, um Notmaßnahmen zur Sicherstellung des Wasserflusses einzuleiten.

Der Rückgang der Gletscher ist nicht nur lokal, sondern hat auch globale Dimensionen. Weltweit gibt es mehr als 275.000 Gletscher, die durch den Klimawandel stark gefährdet sind. Laut Deutschlandfunk haben diese Gletscher seit 2000 jährlich etwa 273 Milliarden Tonnen Eis verloren. Besonders betroffen sind die Alpen, wo Berggletscher empfindlich auf Temperaturanstiege reagieren. Viele von ihnen könnten in den nächsten 50 Jahren verschwinden, was die Wasserversorgung für mehr als drei Milliarden Menschen gefährdet, die auf Schmelzwasser angewiesen sind.

Für Experten ist klar, dass ohne sofortige Maßnahmen der Gletscherschwund weiter zunehmen wird. Das Internationale Jahr des Gletschererhalts 2025 bietet eine Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken, das nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensgrundlagen vieler Menschen bedroht. Die Auswirkungen der Gletscherschmelze werden zunehmend spürbar: von einem Anstieg des Meeresspiegels bis hin zu verstärkten Naturgefahren in betroffenen Regionen.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Klimawandel
Ort Blatten, Schweiz
Quellen