Geisel drängt um Hilfe: Ich werde ohne Medizin sterben!
Gazastreifen, Palästina - Am 7. Oktober 2023 wurde Rom Braslavski während des Nova Nova-Musikfestivals von der Hamas entführt. Er arbeitete dort als Wächter und ist seither in der Gewalt der Gruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ). Über die dramatischen Umstände seiner Gefangenschaft berichtete die Familie, die kürzlich ein weiteres schockierendes Video von ihm freigab. In diesem äußert Braslavski, dass er „unter extremen Bedingungen leidet: Es gibt nichts zu essen, es gibt nichts zu trinken, ich bin die Hälfte der Zeit krank“, so die Berichterstattung der Krone.
Die Familie beschloss, das Video zu veröffentlichen, um auf die verzweifelte Situation ihres Angehörigen aufmerksam zu machen. Braslavski warnt darin, dass er ohne medizinische Hilfe ernsthaft gefährdet ist: „Ich könnte sterben, wenn ich krank werde“. Auffällig ist, dass sein Gesicht in der neuen Aufnahme nicht verpixelt ist, im Gegensatz zu vorherigen Videos. Unklar bleibt jedoch, unter welchen Bedingungen das Video aufgenommen wurde. Nach wie vor werden neben Braslavski 24 weitere Geiseln und 35 Leichen im Gazastreifen festgehalten.
Waffenruhe und ihre Folgen
Seit Mitte März 2025 haben die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe auf den Gazastreifen wieder aufgenommen, nachdem eine rund zweimonatige Waffenruhe endete. Diese Eskalation folgt auf die anhaltenden Kämpfe und die Weigerung der Hamas, die Geiseln freizulassen. Laut Berichten hat die Offensive gravierende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, die unter extremer Armut und Hunger leidet. Rund zwei Millionen Menschen im Gazastreifen haben keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung und Medikamenten, und über 10.000 Menschen sind bereits getötet worden, wie Amnesty International anmerkt.
Die humanitäre Lage hat sich seit Beginn der Angriffe im Oktober 2023 dramatisch verschlechtert. Die Zivilbevölkerung hat teilweise seit Wochen kein Brot gegessen. Angesichts der begrenzten Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen leiden insbesondere die nördlichen Gebiete, wo große Krankenhäuser nicht mehr funktionsfähig sind. Amnesty International fordert ein Ende der Belagerung und eine sofortige Waffenruhe, um das enorm leidende Volk zu entlasten.
Familien der Geiseln unter Druck
Familienangehörige von Geiseln wie Braslavski werfen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor, durch die militärischen Einsätze das Leben ihrer Angehörigen zu gefährden. Die drängenden Appelle der Familien, die Freiheit ihrer Liebsten zurückzugewinnen, bündeln sich mit dem Entsetzen über die anhaltende humanitäre Katastrophe in der Region. Die Veröffentlichung von Braslavskis Video soll nicht nur eine individuelle Hilferuf sein, sondern auch einen kollektiven Appell an die Öffentlichkeit, um auf die schrecklichen Realitäten des Krieges im Gazastreifen aufmerksam zu machen, so die Jüdische Allgemeine.
Details | |
---|---|
Ort | Gazastreifen, Palästina |
Quellen |