Frankreich sperrt Pornoplattformen: Gesetz zwingt Anbieter zum Protest!

Am 4. Juni 2025 sperrte Frankreich große Erotikplattformen aufgrund neuer Altersverifikationsgesetze. Unternehmen und EU im Konflikt.
Am 4. Juni 2025 sperrte Frankreich große Erotikplattformen aufgrund neuer Altersverifikationsgesetze. Unternehmen und EU im Konflikt.

Frankreich - In Frankreich sind am 4. Juni 2025 die Erotikplattformen Pornhub, YouPorn und RedTube für Internetnutzer gesperrt worden. Diese drastische Maßnahme ist das Ergebnis eines neuen Gesetzes zur Altersverifikation, das der Betreiber Aylo nicht umsetzen möchte. Laut exxpress.at betrachtet Aylo die strengen Vorgaben als „gefährlichen Präzedenzfall“. Bei dem Versuch, die französische Öffentlichkeit über die möglichen Konsequenzen des Gesetzes zu informieren, zeigt die gesperrte Plattform eine Protestnachricht mit dem Bild „Die Freiheit führt das Volk“.

Besonders die geforderte Altersverifikation durch Ausweis oder Kreditkarte sorgt für Kontroversen. Aylo beschreibt diese Maßnahmen als potenziell „datenschutzverletzend“, „ineffektiv“ und „gefährlich“. Dennoch sieht das französische Gesetz ein „Double-Blind“-Verfahren vor, bei dem persönliche Daten nicht an die Plattformen übermittelt werden. Frankreichs Ministerin für Künstliche Intelligenz, Clara Chappaz, betont, dass Aylo Frankreich verlassen kann, falls das Unternehmen sich nicht an die Gesetze hält.

EU-Kommission leitet Ermittlungen ein

Parallel zu den Vorgängen in Frankreich hat die EU-Kommission Ermittlungen gegen mehrere große Pornoplattformen, darunter Pornhub, XNXX, XVideos und Stripchat, eingeleitet. Der Vorwurf lautet auf mangelnden Jugendschutz und unzureichende Alterskontrollen. Laut der Tagesschau ist die derzeitige Altersverifikation auf diesen Seiten nicht streng genug, um Minderjährige von der Nutzung abzuhalten.

Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, drohen den betroffenen Unternehmen hohe Bußgelder. Die Kommission plant ein koordiniertes Vorgehen der nationalen Behörden in den 27 EU-Staaten, um auch kleinere Plattformen zu überwachen. Dies wird im Rahmen des Digital Services Acts (DSA) erfolgen, der eine strengere Kontrolle über Plattformen mit mehr als 45 Millionen Nutzern pro Monat festlegt.

Neue Altersverifikationslösungen in der EU

Um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten, plant die EU eine eigene Altersverifikations-App, die den Nutzern den Zugang zu altersbeschränkten Inhalten ermöglichen soll, ohne persönliche Daten an die Plattformen weiterzugeben. Diese App wird voraussichtlich im Sommer 2025 bereitgestellt und ist Teil einer langfristigen Strategie zur Entwicklung eines einheitlichen Systems zur Altersverifikation, wie digital-strategy.ec.europa.eu berichtet.

Das Projekt sieht vor, dass Nutzer nachweisen können, über 18 Jahre alt zu sein, um auf Inhalte wie Pornografie, Glücksspiel oder Alkohol zuzugreifen. Bis zur vollständigen Verfügbarkeit der EUid-Brieftasche Ende 2026 wird eine kurzfristige Lösung bereitgestellt. T-Scy wurde mit der Entwicklung dieser vorübergehenden Lösung beauftragt, die benutzerfreundlich und anpassbar sein soll.

Die aktuelle Situation in Frankreich sowie die Bestrebungen der EU zeigen deutlich, wie ernst die Politik das Thema Jugendschutz und Altersverifikation nimmt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen weiter entwickeln und welche Maßnahmen die Plattformen letztendlich ergreifen werden, um den neuen Vorgaben der Behörden gerecht zu werden.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ursache mangelnder Jugendschutz, unzureichende Alterskontrollen
Ort Frankreich
Quellen