FPÖ mit Überraschungserfolg: Migranten stimmen gegen ihre Tradition!

Wien, Österreich - Bei der Wien-Wahl 2025 erreichte die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) einen signifikanten Stimmenzuwachs von 13,24 Prozentpunkten und kam damit auf insgesamt 20,35 Prozent der Stimmen. Trotz dieser Erhöhung bleibt die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) mit 39,38 Prozent die stärkste Kraft in der Hauptstadt. Bürgermeister Michael Ludwig schloss jedoch eine Koalition mit der FPÖ aus, was dazu führt, dass die Freiheitlichen in die Opposition gehen müssen. FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp kündigte an, die „Skandale der SPÖ“ aufzudecken und Kontrollfunktionen wahrzunehmen. Diese Entwicklungen beleuchten das komplexe Wahlverhalten der Wählerinnen und Wähler mit Migrationshintergrund.

Interessant ist besonders, dass die FPÖ auch bei Wählern mit Migrationshintergrund punkten konnte. Daten zeigen, dass 25 Prozent der in Ex-Jugoslawien geborenen Wähler sowie 21 Prozent der wahlberechtigten Personen mit türkischen Wurzeln die FPÖ wählten. Diese Wahlentscheidung fällt in einen Kontext, in dem viele dieser Wähler trotz der kritischen Einstellung der FPÖ zur Zuwanderung aus Protest gegen etablierte Parteien handeln. Das Engagement der FPÖ, insbesondere mit Botschaften zu Sozialleistungen und Fairness, spricht die Bedürfnisse dieser Wählergruppen an, wobei persönliche Sicherheit und soziale Gerechtigkeit für sie vorrangig sind.

Wahlverhalten von Zuwanderern

Eine Analyse des Wahlverhaltens zeigt, dass mehr als 200.000 wahlberechtigte österreichische Staatsbürger im Ausland geboren sind. Die Ergebnisse der Wahl basieren auf 1500 ausgezählten Sprengelergebnissen sowie amtlichen Bevölkerungsdaten. Unter den wahlberechtigten Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien entschieden sich 44 Prozent für die SPÖ und 25 Prozent für die FPÖ. Bei den Wählern mit türkischem Migrationshintergrund betrug der SPÖ-Anteil sogar 46 Prozent, während die FPÖ 21 Prozent erhielt. Die Anzahl der Stimmen für die Liste SÖZ erreichte unter diesen Wählern 17 Prozent, was das derzeitige politische Klima zusätzlich beleuchtet. [OGM] bietet hier eine umfassende Analyse.

Obwohl die FPÖ durch die Stimmen von Migranten ein positives Signal empfängt, bleibt der Wahlerfolg im Kontrast zum generellen Trend in Wien, wo der hohe Migrationsanteil zu liberaleren Wahlen führt und weniger Unterstützung für die FPÖ bedeutet. Soziologe Kenan Güngör erklärt, dass der Kontakt mit verschiedenen Kulturen die Skepsis im Verhältnis zur FPÖ mindert. Die Stadtbevölkerung ist tendenziell jünger, bildungsaffiner und kosmopolitischer.

SPÖs Mobilisierungsstrategie

Die SPÖ hat im Vergleich zu ihren Mitbewerbern eine bemerkenswerte Mobilisierung durchgeführt. Insgesamt waren 3.500 Aktivisten im Einsatz, die etwa 30.000 Hausbesuche machten. Darüber hinaus wurden 10.000 Telefonate und 1.000 Wahlkampfveranstaltungen organisiert, um die Wähler zu mobilisieren. Diese Aktivitäten sprechen für die strategische Planung der SPÖ und deren Fähigkeit, Wähler zu gewinnen, die möglicherweise taktisch gegen die FPÖ stimmen wollten. Auch die Wahrnehmung von Bürgermeister Ludwig als stabiler und erfahrener Führer hat einen positiven Einfluss auf die Wähler mobilisiert [Kurier].

Insgesamt zeigen die Wahlergebnisse, dass trotz der Erfolge der FPÖ, insbesondere innerhalb der Migrantengruppen, die SPÖ mit einer soliden Strategie zur Wahl ist und somit ihre Dominanz in Wien weiterhin behaupten kann.

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Ort Wien, Österreich
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