Familienkrise in Österreich: So profitieren Väter und Mütter davon!

Die "Kleine Zeitung" beleuchtet am 20.05.2025 die Herausforderungen des demografischen Wandels in Österreich und Deutschland.
Die "Kleine Zeitung" beleuchtet am 20.05.2025 die Herausforderungen des demografischen Wandels in Österreich und Deutschland.

Österreich - Die demografische Entwicklung in Deutschland und Österreich zwingt zu einer grundlegenden Neubewertung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Laut einem aktuellen Bericht der Kleinen Zeitung ist eine „massive Neuorientierung von Lebensläufen“ notwendig, um die Herausforderungen der Gesellschaft zu bewältigen. Niedrige Geburtenraten und eine alternde Bevölkerung erfordern neue Ansätze in der Bildung, Erwerbstätigkeit und Familienbetreuung.

Ein zentraler Aspekt ist die Einbeziehung von Vätern und die Schaffung besserer Bedingungen für Frauen. Frauen in beiden Ländern sehen sich häufig vor die Wahl gestellt, entweder die traditionelle Mutterrolle nicht zu erfüllen oder geringere Einkommensmöglichkeiten im Vergleich zu Männern hinzunehmen, was nachweislich viele davon abhält, Kinder zu bekommen oder die Familiengröße zu reduzieren.

Veränderungen in der Arbeitswelt

In Deutschland waren 2023 von den 7,2 Millionen Müttern im erwerbsfähigen Alter 68 % erwerbstätig, während die Erwerbsbeteiligung der Väter bei beeindruckenden 92 % lag, ohne dass dabei durch Mutterschutz oder Elternzeit Unterbrechungen stattfanden. Diese Zahlen verdeutlichen die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern und der Herausforderung, Berufstätigkeit mit familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Besonders auffällig ist die eine unterschiedliche Erwerbsbeteiligung von Müttern in Ost- und Westdeutschland. Beispielsweise waren 48 % der Mütter im Osten mit Kindern unter drei Jahren erwerbstätig, während es im Westen nur 38 % waren, was auf verschiedene Betreuungssituationen zurückzuführen ist, wie von der Bundeszentrale für politische Bildung erklärt wird.

Diese Herausforderung betrifft nicht nur Mütter. Auch Alleinerziehende und Personen, die Angehörige pflegen, stehen vor der schwierigen Aufgabe, berufliche und familiäre Anforderungen miteinander zu vereinbaren. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) forscht hierzu und analysiert unter anderem die Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit sowie geschlechtsspezifische Lohnunterschiede.

Ursachen und Lösungsvorschläge

Eine der größten Sorgen der Bevölkerung in beiden Ländern ist die Unfinanzierbarkeit des Pensionssystems, die Verschlechterung der Gesundheitsversorgung und der Fachkräftemangel. Laut der Kleinen Zeitung zeigen Umfragen, dass 53 % der Österreicher stark an den Herausforderungen des demografischen Wandels interessiert sind. Bevorzugte Maßnahmen zur Bekämpfung der Probleme sind unter anderem die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und private Pensionsvorsorge. Allerdings gibt es nur geringe Unterstützung für die gezielte Anwerbung ausländischer Fachkräfte und für Erhöhungen des Pensionsalters.

Angesichts des veränderten Altersaufbaus, in dem sich der Anteil der über 65-Jährigen bis 2060 von 20 % auf 30 % erhöhen wird, ist es unerlässlich, über ein „Kinderwahlrecht“ nachzudenken, um die Stimmen von Familien zu stärken und politische Bewegungen zu fördern. Diese Vorschläge sind Teil einer umfassenden Diskussion, die dringend erforderlich ist, um die Herausforderungen des demografischen Wandels anzugehen und ein nachhaltiges gesellschaftliches Gleichgewicht zu schaffen.

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Ort Österreich
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