Ex-Kanzler Gusenbauer: Muss 296.000 Euro Insolvenz-Rückzahlung leisten!

Wien, Österreich - Im skandalträchtigen Fall der Signa Prime Selection AG kam es zu signifikanten Rückzahlungsforderungen gegen frühere Aufsichtsratsmitglieder, darunter prominente Namen der österreichischen Finanzwelt. Laut einem Bericht der Krone hat Alfred Gusenbauer, der ehemalige Bundeskanzler und jahrelange Vorsitzende des Kontrollgremiums, auf die Forderung des Masseverwalters Norbert Abel reagiert und 296.000 Euro zurückgezahlt. Dies geschah nach deren Insolvenzeröffnung, die für viele geschäftliche Verstrickungen die alarmierende Konsequenz war, dass auch weitere Aufsichtsratsmitglieder zur Kasse gebeten wurden. Ex-Casinos-Chef Karl Stoss und der ehemalige Bank-Austria-Chef Karl Samstag mussten 196.000 Euro beziehungsweise 138.000 Euro entrichten, während der französische Milliardär Robert Peugeot eine Rückzahlung von 91.200 Euro veranlasste.
Ex-Kanzler Sebastian Kurz und unklare Zahlungsflüsse
In einem weiteren dramatischen Schritt forderte der Masseverwalter auch den ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz auf, 750.000 Euro zurückzuzahlen. Laut Informationen von der Tiroler Tageszeitung geht es um Zahlungen, die knapp vor der Insolvenz an Kurz vorgenommen wurden. Diese Rückforderungen sind Teil einheitlicher Anfechtungsansprüche, die sich auf Zahlungsflüsse aus einem Zeitraum von bis zu sechs Monaten vor der Insolvenzeröffnung beziehen.
Abel plant darüber hinaus, insgesamt 456 Millionen Euro von verschiedenen Empfängern zurückzufordern, die Teil eines umfangreichen Verfahrens gegen 142 potenzielle Anfechtungsgegner sind. So wurden bereits 442 Auszahlungen identifiziert, gegen die Anfechtungen eingereicht werden. Dabei geht es nicht nur um Rückzahlungen, sondern auch um mögliche Schadensersatzansprüche in Millionenhöhe, die die verbliebenen Gläubiger letztlich entschädigen sollen.
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Ort | Wien, Österreich |
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