ESC-Sieger JJ will Israel 2026 von Contest ausschließen!

Wien, Österreich - Mit seiner kontroversen Forderung hat der neue ESC-Star Johannes Pietsch, besser bekannt als JJ, aus Österreich die Diskussion über Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) neu entfacht. In einem Interview mit der spanischen Zeitung El País äußerte JJ am 22. Mai 2025 seine Enttäuschung darüber, dass Israel weiterhin am ESC teilnehmen darf, während er den Ausschluss des Landes für den Wettbewerb im Jahr 2026 in Wien fordert. Der Vorjahressieger, der mit seinem Song „Wasted Love“ den ESC 2025 in Basel gewann, sieht die Teilnahme Israels als untragbar an.
JJ vergleicht die israelische Offensive in Gaza mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und erhebt den Vorwurf, dass beide Länder Aggressoren seien. Diese Äußerungen kommen inmitten eines anhaltenden Kriegs gegen die Hamas, der nach einem verheerenden Massaker im Oktober 2023 über 50.000 Menschen das Leben gekostet hat. Die Situation hat nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch unter ehemaligen ESC-Teilnehmern für erhebliche Kritik gesorgt. Über 70 Künstler haben sich gegen die Teilnahme Israels ausgesprochen, darunter auch der diesjährige Gewinner JJ und sein Vorgänger Nemo.
Proteste und Reaktionen auf die ESC-Kontroversen
Die Kontroversen rund um Israels Teilnahme am ESC sind nicht neu. Bereits im Jahr 2024 gab es erste Forderungen nach einem Ausschluss Israels, die aufgrund des Konflikts in Gaza laut wurden. Diese Forderungen erinnern an die Entscheidung der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Russland von der Teilnahme am ESC im Jahr 2022 auszuschließen. Währenddessen erlebte das Event einen Rückgang der Zuschauerzahlen – im Vereinigten Königreich um etwa 25 Prozent im Jahr 2024.
Auch bei der diesjährigen Veranstaltung gab es eine Reihe von Protesten. Die israelische Vertreterin Yuval Raphael, die als Überlebende eines Hamas-Angriffs gilt, musste sich während der Eröffnungszeremonie transparenten Pro-Palästina-Demonstrationen stellen. Raphael, die im ESC 2025 mit ihrem Lied „New Day Will Rise“ den zweiten Platz erreichte, äußerte zuvor Bedenken aufgrund möglicher Buh-Rufe während ihres Auftritts.
Aktivitäten und politische Dimensionen
Die EBU hat in Anbetracht der anhaltenden Kontroversen Veränderungen in ihrem Verhaltenskodex für das Jahr 2025 eingeführt. Bisher musste die Organisation auch Beschwerden über das Verhalten der israelischen Delegation während des Wettbewerbs berücksichtigen. Diese Entwicklungen schaffen ein heikles Umfeld, in dem das Konzept des ESC als eine Plattform für Vielfalt und Inklusion infrage gestellt wird.
Unter den politischen Reaktionen hat der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez sich ebenfalls für den Ausschluss Israels ausgesprochen, indem er die Teilnahme mit der von Russland im Kontext des Ukraine-Konflikts verglich. Diese politischen Dimensionen auf den Bühnen des ESC bringen die Veranstaltung in eine neue, komplexe Ära, in der musikalische Darbietungen zunehmend von geopolitischen Spannungen überschattet werden.
Inmitten dieser erbitterten Debatten bleibt die Frage, ob und wie der ESC als universelles Ereignis die kulturelle Diversität repräsentieren kann, während gleichzeitig die Herausforderungen der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Lage reflektiert werden.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus |
Ursache | Hamas Angriff |
Ort | Wien, Österreich |
Verletzte | 2 |
Quellen |