Erstmals weibliche Leitung beim britischen Geheimdienst MI6: Metreweli übernimmt!

Blaise Metreweli wird die erste Frau an der Spitze des MI6, während Großbritannien sich Herausforderungen aussetzt.
Blaise Metreweli wird die erste Frau an der Spitze des MI6, während Großbritannien sich Herausforderungen aussetzt. (Symbolbild/DNAT)

Erstmals weibliche Leitung beim britischen Geheimdienst MI6: Metreweli übernimmt!

Großbritannien - Am Sonntag hat Großbritannien eine historische Entscheidung getroffen, indem erstmals eine Frau an die Spitze des Auslandsgeheimdienstes MI6 berufen wurde. Blaise Metreweli, die derzeit als Technologiedirektorin beim MI6 tätig ist, wird im Herbst die Leitung übernehmen und folgt damit auf Richard Moore, der den Posten seit 2019 innehat. Metreweli, die 1999 in den Secret Intelligence Service (SIS) eintrat, hat bereits umfassende Erfahrungen in operativen Funktionen im Nahen Osten und Europa gesammelt. In ihrem bisherigen Amt wird sie intern als „Q“ bezeichnet, während sie in ihrer neuen Rolle unter dem traditionellen Kürzel „C“ firmieren wird.

Mit der Ernennung von Metreweli haben nun alle drei großen britischen Geheimdienste – MI6, MI5 und GCHQ – weibliche Führungspersönlichkeiten. Wie oe24 berichtet, wurde der MI5 bereits in den 1990er-Jahren erstmals von einer Frau geleitet, GCHQ folgte im Jahr 2023. Premierminister Keir Starmer würdigte die Entscheidung und stellte die Herausforderungen heraus, vor denen Großbritannien stehen wird, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen zu Russland, China und Iran.

Herausforderungen für die neue Führung

Zu den größten Herausforderungen, die Metreweli begegnen wird, zählen die Aktivitäten Russlands, das britischen Geheimdiensten zufolge in Europa Sabotageakte verübt, um Unterstützer der Ukraine einzuschüchtern. Auch Peking wurde 2021 von ihrem Vorgänger Moore als „oberste Priorität“ eingestuft. Darüber hinaus wird der Iran für Mord- und Entführungspläne gegen Dissidenten in Großbritannien verantwortlich gemacht, was die Arbeit des MI5 stark beeinflusst. Metreweli bringt wertvolle Erfahrungen mit, da sie zuvor in einer Führungsposition beim MI5 tätig war und Anthropologie an der Universität Cambridge studierte.

Die Ernennung von Metreweli ist nicht nur ein bedeutender Schritt für den MI6, sondern auch ein Signal für einen sich verändernden Sektor. Historisch gesehen hatten Frauen in der britischen Geheimdienstgeschichte oft mit strukturellen Barrieren und Diskriminierung zu kämpfen. Viele waren in Sekretariatsrollen gedrängt oder als „Honeypots“ eingesetzt. In den späten 1970er Jahren begann man jedoch regelmäßig, Frauen als Geheimdienstoffiziere zu rekrutieren, was einen Wandel in einer traditionell männlich dominierten Branche darstellt.

Ein Blick auf die Frauen im Geheimdienst

Die Herausforderungen, vor denen Frauen in diesem Sektor stehen, sind vielfältig. In einem Artikel von FT werden die Erfahrungen von Frauen bei der SIS beleuchtet, darunter die Aussagen von Kathy, einer der vier Direktoren der SIS, die ihre Karrierewege in einem von Männern dominierten Umfeld beschreibt. Die Wichtigkeit der Diversität in der Geheimdienstarbeit wird hervorgehoben, besonders in Bezug auf die Balance zwischen Beruf und Familie.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ernennung von Blaise Metreweli zum ersten Mal an die Spitze eines britischen Geheimdienstes nicht nur einen Meilenstein in der Geschichte des MI6 darstellt, sondern auch als Katalysator für weitere Veränderungen in der Wahrnehmung und Rolle von Frauen im Geheimdienst agieren kann. Ihr Schritt könnte dazu führen, dass die Erzählung über Frauen in dieser Branche neu gestaltet wird, in der es längst Zeit für eine Veränderung ist, wie auch die Bildstrecke bei Spiegel verdeutlicht.

Details
OrtGroßbritannien
Quellen