Erneuerbare Energien: Studie zeigt Senkung der Strompreise bis 2030

Agora Energiewende analysiert den Strombedarf bis 2030 und zeigt, wie der Ausbau Erneuerbarer Energien Preise senken kann.
Agora Energiewende analysiert den Strombedarf bis 2030 und zeigt, wie der Ausbau Erneuerbarer Energien Preise senken kann. (Symbolbild/DNAT)

Erneuerbare Energien: Studie zeigt Senkung der Strompreise bis 2030

Deutschland - Eine aktuelle Studie von Agora Energiewende, die in Zusammenarbeit mit Aurora Energy Research durchgeführt wurde, beleuchtet den zukünftigen Strombedarf und die Notwendigkeit zur Einhaltung der Ausbauziele für Erneuerbare Energien in Deutschland. Laut der Studie könnte der durchschnittliche Börsenstrompreis bis 2030 um fast ein Viertel sinken, wenn die Bundesregierung beim Ausbau von Wind- und Solarenergie konsequent bleibt. Diese Erkenntnisse gewinnen an Bedeutung, gerade vor dem Hintergrund der politischen Bestrebungen, die Strompreise für Haushalte und Industriebetriebe zu entlasten, wie oekonews.at berichtet.

Die Studie analysiert zwei Szenarien: In dem ersten Szenario wird eine stark steigende Nachfrage nach Elektroautos, Wärmepumpen und CO2-neutraler Industrieproduktion erwartet. Das zweite Szenario geht von einem fortgesetzten, jedoch niedrigeren Strombedarf aus. Unabhängig vom Szenario zeigt die Analyse, dass der Ausbau von Erneuerbaren Energien zu niedrigeren Strompreisen führt. In Zahlen bedeutet dies, dass für jeden Euro an Fördermitteln der Strompreis zwischen 1,60 und 1,90 Euro pro Megawattstunde gesenkt werden könnte.

Strompreisprognose und Verbrauchsentlastung

Einheitlich schätzt die Studie, dass Haushalte und Unternehmen jährlich zwischen 12 und 14 Milliarden Euro entlastet werden können, je nachdem, welches Szenario eintritt. Der durchschnittliche Preis für Strom könnte im Szenario mit der höheren Nachfrage auf etwa 81 Euro pro Megawattstunde fallen, während er im schwächeren Szenario bei 85 Euro verbleibt. Diese Entwicklungen stehen im Gegensatz zu einer möglichen Kappung der Ausbauziele von Wind- und Solarenergie, die zu steigenden Preisen führen würde, wie energiezukunft.eu analysiert.

Im gleichen Atemzug wird betont, dass die Kosten für den Netzausbau unabhängig von den Ausbauzielen nicht sinken werden. Diese Kosten würden nur in die Zukunft verlagert, was die Notwendigkeit klarer gesetzlicher Regelungen und Anreize zur Erreichung der angestrebten Klimaneutralität unterstreicht.

Aktueller Stand der Energiewende

Ein Blick auf die aktuelle Situation der Energiewende zeigt Fortschritte, jedoch bestehen auch erhebliche Hürden. Während der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2024 auf 55 % anstieg und die Photovoltaik um 17,0 GW zulegte, blieb der Windenergieausbau hinter den Zielvorgaben zurück. Bdew.de weist zudem darauf hin, dass die Genehmigungsprozesse für Windkraft zwar Fortschritte zeigten, jedoch weiterhin signifikante Probleme bestehen.

Die Notwendigkeit eines neuen Strommarktdesigns wird laut Experten immer dringlicher, insbesondere um steuerbare Kraftwerke und Flexibilitäten zu fördern. In diesem Zusammenhang sind auch praktische Maßnahmen erforderlich, um den Wasserstoffmarkthochlauf zu unterstützen, da die prognostizierte Elektrolysekapazität von 10 GW bis 2030 bisher nur zu 1,6 GW gesichert ist.

Zusammenfassend zeigt sich, dass der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht nur den volkswirtschaftlichen Nutzen steigert, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Klimaneutralität und zur Stabilität der Strompreise leisten kann, sofern die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend optimiert werden.

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OrtDeutschland
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