Empörung um JJ: Droht ihm der ESC-Super-GAU nach antisemitischer Äußerung?

Wien, Österreich - Am 22. Mai 2025 sorgt der Eurovision Song Contest (ESC) für massive Kontroversen. Johannes Pietsch, besser bekannt als JJ, sieht sich aufgrund antisemitischer Äußerungen einem internationalen Shitstorm ausgesetzt. Seine Aussage hat nicht nur Empörung hervorgerufen, sondern auch dazu geführt, dass Forderungen laut werden, ihm den Titel beim ESC abzuerkennen. In einer Reaktion auf die wütenden Online-Kommentare erklärte JJ: „Es tut mir leid, wenn meine Worte missverstanden wurden.“ Er betonte, dass er Gewalt gegen Zivilisten, sowohl Israelis als auch Palästinenser, verurteilt, kritisierte jedoch die israelische Regierung.
Die öffentliche Kritik reißt nicht ab. Nutzer der sozialen Medien hinterfragen, wie JJ’s Worte tatsächlich missverstanden werden konnten. Eine Israeli fordert gar, dass der Titel an die Zweitplatzierte Yuval Raphael aus Israel gehen sollte. In einer spannenden Wendung erhielt JJ beim ESC 2024, der am 12. Mai in Malmö stattfand, 178 Publikumspunkte, während Raphael 297 Punkte erreichte. Nach den ESC-Regeln würde der Zweitplatzierte automatisch zum Sieger erklärt, wenn JJ tatsächlich der Titel aberkannt wird.
Reaktionen auf den ESC und Sicherheitsbedenken
Die Ereignisse rund um den ESC 2024 waren nicht nur für JJ von Bedeutung. Die israelische Sängerin Eden Golan trat in einem angespannten Umfeld an und war unter verstärktem Polizeischutz. Ihre Teilnahme sorgte bereits im Vorfeld für erhebliche Kritik und Proteste, sowohl vor der Veranstaltung als auch im Inneren der Halle. Etwa 8 Millionen Zuschauer in Deutschland verfolgten das Finale, und Golan wurde während ihres Auftritts mit Pfiffen und Buh-Rufen begleitet.
Felix Klein, Beauftragter gegen Antisemitismus, äußerte Besorgnis über das „antisemitische Muster“ in der öffentlichen Reaktion auf Golan. Zudem sorgte der Zentralratspräsident Josef Schuster dafür, dass die Sicherheit von Golan während des Wettbewerbs ein Thema von höchster Wichtigkeit blieb. Auch die EBU, die den ESC organisiert, sah sich Herausforderungen gegenüber, insbesondere angesichts der massiven Proteste, die in Basel während des ESC-Finales stattfanden.
Forderungen nach Ausschluss Israels
Die Diskussion um den ESC wird durch Forderungen nach dem Ausschluss Israels von künftigen Wettbewerben weiter angeheizt. Rund 70 ehemalige Teilnehmer, darunter der politische Künstler Salvador Sobral, haben einen Brief an die EBU verfasst und die Organisation für die „Repräsentation des israelischen Staates“ kritisiert. Diese Künstler werfen dem israelischen Sender Kan vor, „an Israels Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen mitschuldig“ zu sein.
JJ hat die Forderungen nach einem Ausschluss Israels aus dem ESC 2025 unterstützt und wünscht sich, dass der Wettbewerb ohne Israel in Wien stattfindet. Die Situation wird durch einen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Premier Benjamin Netanjahu wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit weiter kompliziert. Auch der Internationaler Gerichtshof in Den Haag hat Verfahren zu Israels Verpflichtungen gegenüber den UN wegen der Besetzung palästinensischer Gebiete eröffnet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sicherheit und das Wohlbefinden der Teilnehmer, gepaart mit politischen Spannungen und Konflikten, den ESC zu einer Plattform für vielschichtige und teilweise angespannte Diskussionen gemacht haben. Der ESC bleibt somit nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein Brennglas für aktuelle gesellschaftliche und politische Themen in Europa.
Details | |
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Vorfall | Skandal |
Ursache | antisemitische Aussagen, Kritik an der israelischen Regierung, Proteste |
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |