Emotionales Sommernachtskonzert in Graz: Gedenken für Amoklauf-Opfer

Emotionales Sommernachtskonzert in Graz: Gedenken für Amoklauf-Opfer
Graz, Österreich - Am 13. Juni 2025 fand das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker in der barocken Parkanlage von Schloss Schönbrunn statt. In diesem Jahr wurde das Ereignis jedoch von den tragischen Ereignissen in Graz überschattet. Ein Amoklauf an einer Schule hatte elf Menschenleben gefordert und viele weitere verletzt, was die gesamte Veranstaltung in einen schweren Kontext stellte. Aus diesem Grund wurde das Eröffnungsstück des Konzerts von dem ursprünglich geplanten „Cancan“ aus Jacques Offenbachs „Orphée aux enfers“ auf „Air“ von Johann Sebastian Bach geändert, um den Opfern zu gedenken. Rund 53.000 Besucher nahmen in Stille an einer Schweigeminute teil, um der Opfer zu gedenken. Der Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer sprach von einer tiefen Betroffenheit über die Geschehnisse und Dirigent Tugan Sokhiev äußerte die Hoffnung, dass die Musik dazu beitragen könne, den Schmerz zu lindern.
Das diesjährige Konzert bot ein abwechslungsreiches Programm, das aus bekannten Opern- und Operettenmelodien bestand. Drei Debüts prägten den Abend: Tugan Sokhiev, die Wiener Sängerknaben und der Star-Tenor Piotr Beczała, der das Publikum mit Gesängen aus Puccinis „Turandot“ und Bizets „Carmen“ verzauberte. Der Elfenchor der Wiener Sängerknaben sang das Stück „Komm‘ zu uns und sing‘ und tanze“ aus „Rheinnixen“. Der Programmschwerpunkt umfasste auch Werke wie den „Ungarischen Marsch“ von Hector Berlioz, „Danse Bacchanale“ von Camille Saint-Saëns und den „Blumenwalzer“ aus Tschaikowskys „Nussknacker“.
Ein Konzert voller Emotionen
Die Veranstaltung hatte eine gewisse Grundschwere, die sich jedoch im Verlauf des Abends allmählich auflöste. Im Rahmen des Konzerts wurde auch die Ouvertüre zur komischen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ zu Ehren des 25-Jahr-Jubiläums des Hauses der Musik aufgeführt. Den krönenden Abschluss des Abends bildete das Stück „Wenn es Abend wird (Grüß mir mein Wien)“ von Emmerich Kálmán, gefolgt von der letzten Zugabe „Wiener Blut“ von Johann Strauss. Die Übertragung wurde zeitversetzt vom ORF durchgeführt und erreichte weltweit über 80 Länder, mit Millionen Zuschauern.
Die Eröffnung des Sommernachtskonzerts war Teil des ORF-Kultursommers 2025 und fand bereits untrennbar mit den Nachwirkungen der Ereignisse in Graz statt. Eingerichtet mit 17 Kameras, bot die ORF-Übertragung den Zuschauern in über 150 Ländern eine emotionale und berauschende musikalische Erfahrung, die auf die tragischen Umstände Rücksicht nahm, aber dennoch ein Zeichen der Hoffnung und Gemeinschaft setzte. 3sat sendet das Konzert am Samstag um 20:15 Uhr.
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Ort | Graz, Österreich |
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