EMA warnt: Ozempic könnte Augenrisiko bei Diabetikern erhöhen!

Die EMA warnt vor Augenrisiken durch Semaglutid-Medikamente wie Ozempic. Ärzte und Patienten sollen wachsam sein.
Die EMA warnt vor Augenrisiken durch Semaglutid-Medikamente wie Ozempic. Ärzte und Patienten sollen wachsam sein. (Symbolbild/DNAT)

Dänemark - Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Medikament Semaglutid, das in Präparaten wie Ozempic, Wegovy und Rybelsus enthalten ist, und einer seltenen Augenerkrankung festgestellt. Laut einem Bericht von Kosmo verdoppelt sich dabei das Risiko für eine nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION) bei Diabetikern, die diese Medikamente einnehmen. NAION kann gravierende Sehstörungen verursachen und entsteht durch eine verminderte Durchblutung des Sehnervs.

Die EMA stuft NAION als eine „sehr seltene Nebenwirkung“ ein, die maximal eine von 10.000 behandelten Personen betrifft. Dennoch hat die steigende Verwendung von Semaglutid, insbesondere in Form von Ozempic und Wegovy zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Gewichtsreduktion, Bedenken ausgelöst.

Überprüfung Dänischer Studien

Zusätzlich wird die EMA zwei dänische Studien prüfen, die einen möglichen Zusammenhang zwischen Semaglutid und NAION untersuchen. Diese Studien basieren auf Patientendaten aus dänischen und norwegischen Registern und wurden von der Universität Süddänemark in Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit durchgeführt. Forscher berichten, dass die neuen registerbasierten Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, NAION zu entwickeln, mehr als verdoppelt wird, wie Ophthalmology Times berichtet.

Die dänische Arzneimittelbehörde hat die EMA gebeten, diese Studien zu bewerten. Obwohl frühere Forschungen keinen ausreichenden Zusammenhang nachweisen konnten, könnten die neuen Erkenntnisse dieser Untersuchungen aufschlussreiche Informationen liefern.

Augenkontrollen Empfohlen

Experten empfehlen, dass vor Beginn einer Therapie mit Semaglutid bereits vorhandene Augenschäden untersucht werden sollten. In einem Bericht von Diabinfo wird darauf hingewiesen, dass regelmäßige Augenuntersuchungen während der Behandlung wichtig sind, da Semaglutid sogar bestehende diabetische Retinopathien verschlechtern kann.

Zusätzlich zu diesen Empfehlungen zeigt eine Metaanalyse von sieben Studien mit insgesamt 56.000 Teilnehmern, dass unter der Einnahme von Semaglutid ein erhöhtes Risiko für diabetische Retinopathien besteht. Experten raten, das Risiko für Augenerkrankungen gegen den positiven Effekt von Semaglutid auf kardiovaskuläre Ereignisse abzuwägen.

Die EMA hat zwar vorerst nicht empfohlen, die Behandlung mit Semaglutid zu beenden, fordert jedoch sowohl Ärzte als auch Patienten zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Die endgültige Entscheidung über eine mögliche Aktualisierung der Produktinformationen obliegt der Europäischen Kommission.

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Ort Dänemark
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