Deutschland ohne Bunker: So bereiten Sie sich privat auf Krisen vor!

Hessen, Deutschland - Deutschland hat seine Strategie zur Krisenvorsorge grundlegend geändert, indem der staatliche Bevölkerungsschutz mit öffentlichen Bunkern schrittweise abgebaut wird. Laut exxpress.at reduziert der Bund seine Ressourcen für konventionelle Schutzräume und fördert zunehmend individuelle Vorsorge. Es gibt nur noch 15 öffentliche Schutzräume in Hessen, die zusammen Platz für rund 33.000 Menschen bieten – eine unzureichende Kapazität für über 80 Millionen Einwohner Deutschlands.
Die Entscheidung, die Bunker abzubauen, wurde 2006 getroffen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bezeichnet die flächendeckende Bereitstellung von Bunkern als „nicht zeitgemäß“. Eine Reaktivierung bestehender Schutzräume erfordert umfassende Maßnahmen. Stattdessen empfiehlt der BBK, persönliche Vorräte anzulegen, darunter Taschenlampen, Wasser und Lebensmittel. Zunehmend verlagert die Politik die Verantwortung für die Krisenvorsorge auf den Einzelnen.
Neue Empfehlungen für Notfallvorsorge
Im März 2025 veröffentlichte die EU-Kommission eine neue Strategie zur Krisenvorsorge, die an die veränderten Bedrohungen angepasst wurde. Jeder Haushalt sollte einen Notfallvorrat anlegen, der es ermöglicht, mindestens 72 Stunden autark zu überstehen, so taz.de. Zu den empfohlenen Vorräten gehören haltbare Lebensmittel, Wasser (1,5 bis 2 Liter pro Person pro Tag), warme Kleidung, Decken, Batterien, Taschenlampen, Campingkocher, Radio und ein medizinisches Notfallset.
Die Notwendigkeit solcher Vorsorgemaßnahmen hat sich durch verschiedene in Deutschland erlebte Naturkatastrophen wie Sturzfluten und Orkanschäden verstärkt. Diese Ereignisse verdeutlichen, dass neben Kriegsgefährdungen auch Hochwasser und Stromausfälle ernsthafte Risiken darstellen. Der Klimawandel führt zu immer häufigeren Wetterereignissen, die das Notfallmanagement herausfordern.
Der Wandel der Bedrohungen
Die politischen Entwicklungen und der russische Überfall auf die Ukraine haben das Bewusstsein für die Bedrohungslagen in Europa wieder erhöht. Die gesellschaftlichen Bedürfnisse an die individuelle Krisenvorsorge sind gestiegen. Wie der BBK auf seiner Webseite anmerkt, sind einkommensschwächere Haushalte oft weniger gut auf Katastrophen vorbereitet, was Handlungsspielräume beim Notfallmanagement einschränkt. In den USA ist die Kultur des Vorbereitens auf Katastrophen allgemein verbreiteter als in Deutschland.
Der innere Zusammenhalt einer Gesellschaft spielt eine entscheidende Rolle in Krisensituationen. Ehrenamtliche Kräfte, wie die über 1,4 Millionen freiwilligen Feuerwehrleute in Deutschland, sind ein zentraler Bestandteil des Katastrophenschutzes und leisten wichtige Unterstützung in Notsituationen. Der Bund gibt seit 2016 Empfehlungen zur Notfallvorsorge, und es gibt einen klaren Bedarf für weitere politische und wirtschaftliche Unterstützung.
Angesichts all dieser Informationen ist die individuelle Vorsorge auch als Ausdruck gemeinschaftlicher Verantwortung von Bedeutung. Anders als in der Zeit des Kalten Krieges liegt die Verantwortung für den Schutz in vielen Bereichen heute zunehmend in den Händen des Einzelnen. Der Fokus auf persönliche Vorräte und individuelle Krisenbewältigung wird daher immer relevanter.
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Vorfall | Notfall |
Ort | Hessen, Deutschland |
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