Deutsches Museum feiert 100 Jahre: Jubiläumsfest mit großen Namen!

München, Deutschland - Am 2. Mai 2025 bereitet sich das Deutsche Museum in München auf ein bedeutendes Ereignis vor: Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Hauses, die am Montag, dem 5. Mai, mit einer feierlichen Zeremonie beginnen werden. Zu den Ehrengästen gehören Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Markus Söder sowie Oberbürgermeister Dieter Reiter. Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Museums, hebt dabei die essentielle Mission des Hauses hervor: „Wissen für alle“.
Das Jubiläum wird durch ein umfangreiches Programm ergänzt, das am folgenden Wochenende, dem 10. und 11. Mai, mit kostenlosem Eintritt für Besucher einhergeht. Diese Feierlichkeiten sind ein wichtiger Meilenstein für das Museum, das vor zahlreichen Herausforderungen steht.
Sanierungsarbeiten und Herausforderungen
Aktuell sind etwa 50% der 45.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche auf der Museumsinsel in Sanierung. Diese Arbeiten, die vor zehn Jahren begonnen wurden, sollten ursprünglich rechtzeitig zum Jubiläum abgeschlossen sein. Doch Verzögerungen und steigende Kosten haben die Pläne durchkreuzt. So sind die Kosten von anfangs 445 Millionen Euro auf etwa 750 Millionen Euro angestiegen. Der Freistaat und der Bund tragen jeweils 150 Millionen Euro zu diesen Mehrkosten bei.
Die vollständige Neueröffnung des Museums ist für das Jahr 2028 geplant, um das 125-jährigen Gründungsjubiläum zu feiern. Bereits im Jahr 2022 konnte der erste neu gestaltete Teil des Museums seiner Bestimmung übergeben werden, mit 19 Dauerausstellungen, die Themen wie die Luft- und Raumfahrt sowie die Kernspaltung behandeln. Zu den Höhepunkten zählen die Luft- und Raumfahrthalle und der Brutschrank von Robert Koch.
Geschichte und Bedeutung des Museums
Das Deutsche Museum hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1925 erhielten 47.000 bedürftige Münchner eine einmalige Zulage von einer Mark, was das Museum zu einem Symbol des sozialen Engagements machte. In den folgenden Jahren wurde es jedoch auch ein Ort der politischen Instrumentalisierung, als die Nationalsozialisten Einfluss auf die Institution übten. Adolf Hitlers Leidenschaft für Automobile führte zu einem Anbau für Kraftfahrzeuge. Tragische Schicksale wie das von Arthur Schönberg, einem Mitgründer des Museums, unterstreichen die düstere Geschichte der Zeit; er wurde von den Nationalsozialisten deportiert und starb 1943.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Museum stark beschädigt, konnte jedoch 1947 wieder eröffnet werden. Ab den 1960er Jahren erreichte die Ausstellungsfläche wieder das Vorkriegsniveau, und in den 1970er Jahren überstieg die Besucherzahl erstmals die Millionengrenze.
Mit der kontinuierlichen Erweiterung, zuletzt im Jahr 2021 mit dem Deutschen Museum Nürnberg, wird deutlich, dass das Museum nicht nur ein Ort der Erinnerung ist, sondern auch einer ständigen Transformation unterliegt. Generaldirektor Heckl bringt dies auf den Punkt: „Ein Museum ist nie fertig“.
Zusammen mit den gesellschaftlichen Entwicklungen verliert das Traditionsbewusstsein an Stabilität, was zu einer fortschreitenden Musealisierung der Lebenswelten führt. Diese Tendenz wird unter anderem durch die Kompensationstheorie von Hermann Lübbe erklärt, die besagt, dass Museen an Bedeutung als Orte sozialer Repräsentation gewinnen und vermehrt in die Freizeitgestaltung integriert werden. Die anhaltende Veränderung der Strukturen und Werte in der Gesellschaft lässt ein Vertrautheitsschwund entstehen und führt dazu, dass das Bedürfnis wächst, die eigene Zeit zu begreifen und einzuordnen, wie es auf museumswissenschaft.de beschrieben wird.
Details | |
---|---|
Ort | München, Deutschland |
Quellen |