Debatte im Nationalrat: Sektenbericht sorgt für Streit um Kinderschutz
Debatte im Nationalrat: Sektenbericht sorgt für Streit um Kinderschutz
Graz, Österreich - In der heutigen Nationalratssitzung wurden mehrere wichtige Themen diskutiert, darunter auch der umstrittene Sektenbericht. ots.at berichtet, dass die Debatte kontrovers war, insbesondere die Freiheitlichen übten scharfe Kritik. Dennoch zeigten sich alle Fraktionen einig in ihrem Engagement für die Prävention und den Schutz von Kindern und Jugendlichen.
Ein Antrag, der von den Regierungsfraktionen ÖVP, SPÖ und NEOS initiiert wurde, verfolgt das Ziel, die psychosoziale Unterstützung an Schulen zu verstärken. Die Einrichtung von mehr Planstellen und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für psychosoziales Personal sind zentrale Forderungen. Weitere Maßnahmen beinhalten eine langfristige finanzielle Absicherung für niederschwellige Unterstützungsangebote sowie die Stärkung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit.
Forderungen zur Verbesserung des Kinderschutzes
Die Initiative sieht zudem die Einberufung eines runden Tisches vor, um Standards in der Kinder- und Jugendhilfe zu harmonisieren und weiterzuentwickeln. Ziel ist es, die ressortübergreifende Gewaltprävention zu stärken, wobei insbesondere die Evaluierung bestehender Angebote im Fokus steht. Ein Entschließungsantrag der Grünen, der verpflichtende Kinderschutzkonzepte für private Sommercamps einführen wollte, fand hingegen keine Mehrheit.
Der Sektenbericht, der mehrheitlich zur Kenntnis genommen wurde, wird von der FPÖ als „politische Agitation“ und „ideologisches Machwerk“ bezeichnet. Sie kritisieren, dass traditionelle Werte und kritische Meinungen in diesem Kontext delegitimiert werden. In der darauf folgenden Diskussion weist die SPÖ auf die Verstrickungen der FPÖ mit der Corona-Leugner-Szene hin, während die ÖVP die Wichtigkeit der Bundesstelle für Sektenfragen betont.
Prävention im Fokus
Im Anschluss an den Amoklauf in Graz fordert die Nationalratsdebatte eine verstärkten Fokus auf Prävention und psychosoziale Unterstützung. Die ÖVP plant hierzu ein umfassendes Maßnahmenpaket, das darauf abzielt, Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen besser zu begleiten. SPÖ und NEOS betonen, dass Hilfsangebote für alle zugänglich sein müssen, wobei psychische Gesundheit als gesellschaftliche Aufgabe hervorgehoben wird.
Die Entwicklung von Handlungsstrategien zur Prävention von Kinder- und Jugendkriminalität ist ein weiteres wichtiges Anliegen. Das Bundesjugendministerium hat hier bereits viele Maßnahmen etabliert, die dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz zu stärken. Laut bmfsfj.de treten die meisten tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen nur einmal polizeilich in Erscheinung, jedoch gibt es eine kleine Gruppe von Intensivtätern mit komplexen Problemlagen.
Die zentrale Ansprechpartnerin in diesem Bereich ist die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendkriminalprävention am Deutschen Jugendinstitut, die der Bundesregierung als Grundlage für die Entwicklung neuer Strategien dient. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Förderung eines sicheren Umfelds für Kinder und Jugendliche sowie für die Bekämpfung von Gewalt und Kriminalität in der Gesellschaft.
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Ort | Graz, Österreich |
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