Chaos und Gefahr: UNO warnt vor Nahrungsverteilung im Gazastreifen!

Rafah, Gazastreifen, Palästina - Die humanitäre Situation im Gazastreifen spitzt sich weiter zu, während die Vereinten Nationen (UNO) besorgt über die Lebensmittelverteilung durch die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sind. Jens Laerke, Sprecher des UNO-Nothilfebüros OCHA, äußerte am 29. Mai 2025, dass die geplante Verteilung der Hilfsgüter durch die GHF in einem Kriegsgebiet erhebliche Risiken mit sich bringt. Menschen könnten auf dem Weg von Verteilzentren in Rafah und anderen Orten Plünderern ausgesetzt sein, was zu einer dramatischen Gefährdung ihrer Sicherheit führe. Laerke betont die Notwendigkeit, Lebensmittel dorthin zu bringen, wo die Menschen tatsächlich sind, um chaotische Zustände zu vermeiden.
Während die GHF ihre Lebensmittelverteilung fortsetzt, berichten mehrere Quellen über chaotische Zustände an den Verteilpunkten. Trotz der Beteuerungen der GHF, über einen funktionierenden Verteilmechanismus zu verfügen, kam es bei der Eröffnung des ersten Verteilzentrums in Rafah zu Tumulten. Berichten zufolge wurden viele Menschen verletzt, es gibt sogar Meldungen über Tote. Die israelische Regierung hat auf die GHF als Hauptakteur in der Lebensmittelversorgung des Gazastreifens gesetzt, nachdem sie UN-Hilfsorganisationen umgeht, die das neue System ablehnen. Diese argumentieren, dass die Verteilung nicht in der Lage sei, den Bedarf von insgesamt 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen zu decken.
Kritik an der GHF und deren Verteilungsstrategie
Die GHF hat nach einem Rücktritt des Exekutivdirektors Jake Wood, der Bedenken hinsichtlich der humanitären Grundsätze äußerte, ihre Aktivitäten aufgenommen. Auch Wirtschaftsprüfer haben die Zusammenarbeit mit der GHF beendet. Wood trat aufgrund der nicht gewährleisteten humanitären Prinzipien zurück, und John Acree wird nun kommissarisch die Leitung übernehmen. Medienberichten zufolge hat die GHF bereits etwa 8.000 Lebensmittelpakete verteilt, die für 462.000 Mahlzeiten ausreichen sollen. Dennoch bezeichnete die Hamas die neue Verteilung als „totalen Misserfolg“ und rief zur Boykottierung der GHF auf.
Die israelische Regierung hat ihre Militäroffensive im Gazastreifen weiter ausgeweitet und die Bevölkerung im Süden zur Flucht aufgefordert, was angesichts der humanitären Krise alarmierende Ängste weckt. Premierminister Benjamin Netanjahu sprach von einem „momentanen Kontrollverlust“ bei der Lebensmittelausgabe und kündigte an, weitere Verteilzentren zu schaffen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Israel die Blockade im März wieder eingeführt hatte und trotz der Versprechungen nicht genügend Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen. Die Bevölkerung leidet weiterhin unter einem akuten Mangel an Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten.
Offizielle Unterstützung und Widerstand
Die USA begrüßen die Initiative der GHF, distanzieren sich jedoch von den konkreten Plänen. Die Verteilungszentren im Gazastreifen werden zwar von US-Sicherheitsfirmen unterstützt, jedoch gibt es berechtigte Bedenken über die Effektivität dieser Strategie. Kritiker mahnen, dass die langen Wege zu den Verteilzentren, insbesondere für alte und kranke Menschen, unüberwindbar sein könnten. Des Weiteren hat die Hamas die Bevölkerung dazu aufgerufen, jegliche Unterstützung für die GHF zu verweigern, um ihrer Meinung nach zu verhindern, dass Hilfsgüter für eigene Zwecke abgezweigt werden.
Inmitten dieser Krise bleibt die humanitäre Notlage im Gazastreifen äußerst kritisch, da die Menschen weiterhin auf Unterstützung angewiesen sind, während die geopolitischen Spannungen und militärischen Aktionen weiter voranschreiten.
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ursache | Chaos, Angriffe, Blockade |
Ort | Rafah, Gazastreifen, Palästina |
Verletzte | 47 |
Quellen |