Wien im Bau-Stau: Politikerin fordert endlich Tempo bei Genehmigungen!

Wien, Österreich - Am 23. Mai 2025 fand eine Pressekonferenz der Kammer der Ziviltechniker für Wien, Niederösterreich und Burgenland statt, bei der die Probleme und Herausforderungen bei Baugenehmigungen in Wien thematisiert wurden. Laut OTS dauern 33% der Baugenehmigungen in der Hauptstadt länger als zwölf Monate. Diese Verzögerungen haben direkte Auswirkungen auf die Baukosten und führen zu einer signifikanten Anzahl fehlender Wohnungen in der Stadt.
Elisabeth Olischar, die Planungssprecherin der Wiener Volkspartei und Gemeinderätin, äußerte sich kritisch zu den überlangen Verfahren. Sie plädiert für ein Umdenken bei den Baubewilligungen und betont die Notwendigkeit, die Abläufe zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. „Schnellere Verfahren sind entscheidend für die wirtschaftliche Lage und die Kostenreduktion“, so Olischar. Sie fordert die Stadt Wien auf, die Anliegen der Kammer ernst zu nehmen und konkret Maßnahmen zur Verbesserung der Verfahren zu ergreifen.
Notwendigkeit der Digitalisierung
Ein weiterer zentraler Punkt der Diskussion ist die mangelnde Digitalisierung der Bauverfahren in Wien. Laut BRISE ist das Projekt darauf ausgelegt, die Verwaltung zu optimieren und die Abwicklung von Behörden-Angelegenheiten zu beschleunigen. BRISE steht für „Building Regulations Information for Submission Envolvement“ und zielt durch innovative Technologien darauf ab, Bauansuchen und Baugenehmigungen zu digitalisieren. Der Einsatz digitaler und analoger Beteiligungsprozesse soll die Demokratie und Serviceorientierung der Verwaltung sichern.
Das Projekt erhält 4,8 Millionen Euro Fördermittel von der EU-Initiative „Urban Innovative Actions“ und könnte Wien als Vorreiter im Bereich effizienter Bauverfahren positionieren. Gegenwärtig werden jährlich rund 13.000 Baueinreichungen bearbeitet, doch die Komplexität von Papieranträgen führt regelmäßig zu Verfahrensdauern von bis zu einem Jahr. Die Digitalisierung verspricht, diese Abläufe nicht nur schneller und transparenter zu gestalten, sondern auch kostengünstiger zu machen.
Ausblick auf die Zukunft
In den letzten zehn Jahren hat Wien einen Zuwachs von etwa 300.000 Einwohnern verzeichnet, was die Nachfrage nach Wohnraum enorm erhöht hat. Die Kammer der Ziviltechniker fordert daher eine grundlegende Neuausrichtung und -formulierung der Bauordnung, um dringend benötigte Wohnungen schneller zu realisieren und den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
Die zeitgerechte Umsetzung der Digitalisierungsprojekte, wie BRISE, könnte nicht nur die Bauverfahren an sich revolutionieren, sondern auch das gesamte Verwaltungssystem der Stadt Wien zeitgemäß und bürgerfreundlich gestalten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Baubedarfen in einer wachsenden Stadt gerecht zu werden und gleichzeitig die Kosten im Zaum zu halten.
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Vorfall | Information |
Ort | Wien, Österreich |
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