Betrugswelle: China-Fake-Shops bedrohen Österreichs Online-Händler!

Österreich - In den letzten Monaten sorgt eine Flut von betrügerischen Online-Anzeigen aus Asien für Unruhe im österreichischen Online-Handel. Betrügerische Ghost Stores, also nicht existierende Online-Shops, überfluten soziale Medien mit täuschend echten Werbeanzeigen, die sowohl Verbraucher als auch etablierte heimische Unternehmen gefährden. Laut einem Bericht von Kosmo wurden von Januar bis April 2025 über 3.500 solche Anzeigen an fast 5,8 Millionen Österreicher ausgespielt. Diese Fake-Shops geben vor, Traditionsunternehmen aus Österreich zu sein, locken mit neuen Angeboten und scheinen auf den ersten Blick legitim.
Eine der wesentlichen Herausforderungen besteht darin, dass Betrüger sich als renommierte österreichische Marken ausgeben. Wie Kurier berichtet, weist der Lampenhandel Lumelia beispielsweise eine Adresse in Chaozhou, China, im Impressum auf. Zudem gibt es Shops ohne Impressum, wie den Kleidershop Schneider Salzburg, was bei den Verbrauchern Misstrauen auslöst.
Gefahren und Auswirkungen der Fake-Shops
Die Aktivitäten dieser Ghost Stores haben weitreichende Folgen. Rainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), betont, dass solche Plattformen nicht nur den Wettbewerb gefährden, sondern auch das Vertrauen der Konsumenten in den gesamten Online-Handel erschüttern. Die Rücksendungen von fehlerhaften oder nicht gelieferten Produkten erweisen sich oft als kostspielig und kompliziert, was die Situation weiter verschärft. Trefelik fordert daher strengere Regelungen gegen diese gefährliche Entwicklung und unterstützt Maßnahmen wie die Einführung einer Bearbeitungsgebühr für Pakete aus Drittstaaten.
Die Legitimität von Plattformen wie Temu und Shein, die ebenfalls aus Asien stammen, wird ebenfalls in der Diskussion in den Vordergrund gerückt. Mit 41 Prozent der Österreicher, die 2024 bei solchen Plattformen kauften, wächst der Druck auf den heimischen Online-Handel erheblich. Besonders beliebt sind diese Angebote bei jüngeren Konsumenten im Alter von 16 bis 24 Jahren, wo die Käuferzahlen fast gleichauf mit denen von Amazon sind.
So können sich Verbraucher schützen
Das Online-Shopping bietet zwar eine Vielzahl an Möglichkeiten, birgt jedoch auch Risiken. Verbraucherzentralen raten dazu, bei besonders günstigen Angeboten vorsichtig zu sein und stets darauf zu achten, ob die Schnäppchen von einer vertrauenswürdigen Seite stammen. Ein Weg, um auf betrügerische Angebote zu reagieren, besteht laut der Verbraucherzentrale darin, die Rückholung des Geldes zu prüfen, die stark von der verwendeten Zahlungsmethode abhängt.
Bei Überweisungen kann kein Rückruf erfolgen, während SEPA-Lastschriften und Kreditkartenzahlungen unter bestimmten Bedingungen storniert werden können. Bei Käufen über PayPal kann der Käuferschutz in Anspruch genommen werden, der jedoch meist nur bei Warenverkäufen gilt. Die Nachfrage nach, vor allem ausländischen, Online-Angeboten zeigt eine klare Tendenz: Im Jahr 2024 gingen bereits 65 Prozent der Online-Ausgaben aus Österreich an ausländische Händler, was die Notwendigkeit von verbesserten Schutzmaßnahmen für die Konsumenten vor Augen führt.
In Summe spiegelt sich in diesen Entwicklungen nicht nur ein einfaches wirtschaftliches Problem wider, sondern auch eine Gefahr für das Vertrauen, das die Verbraucher in den Online-Handel und dessen Transparenz haben. Wirtschaftsvertreter fordern daher dringend politische Maßnahmen, um der Flut an Fake-Shops wirksam zu begegnen und den Online-Handel in Österreich zu schützen.
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Vorfall | Betrug |
Ort | Österreich |
Quellen |