Betrugswarnung: Medizintrick – Österreichische Senioren im Visier!

Bundeskriminalamt warnt vor neuer Betrugsmasche in Österreich, bei der Täter sich als Ärzte ausgeben und hohe Geldsummen fordern.
Bundeskriminalamt warnt vor neuer Betrugsmasche in Österreich, bei der Täter sich als Ärzte ausgeben und hohe Geldsummen fordern. (Symbolbild/DNAT)

Betrugswarnung: Medizintrick – Österreichische Senioren im Visier!

Nickelsdorf, Österreich - In Österreich wachsen die Sorgen über eine neue Betrugsmasche, die als „Medizintrick“ bekannt ist. Diese Machenschaften wurden durch eine Warnung von Bundeskriminalamt und der Landespolizeidirektion Niederösterreich publik. Täter geben sich als Ärzte oder Klinikpersonal aus und informieren die Opfer, dass ein Angehöriger schwer erkrankt sei – häufig wird Darmkrebs vorgetäuscht. Die Betrüger fordern hohe Summen für angeblich notwendige Medikamente, die teils im sechsstelligen Eurobereich liegen, und setzen die Betroffenen unter Druck, um eine sofortige Geldübergabe zu erzwingen. Laut 5min gab es seit März 2025 bereits 18 vollendete Betrugsfälle mit einem Gesamtschaden von mindestens 1,2 Millionen Euro.

Die Problematik zeigt sich auch in mehreren konkreten Fällen. So übergab eine 91-jährige Frau aus Nickelsdorf am 29. Mai 2025 Bargeld und Goldschmuck im mittleren fünfstelligen Eurobereich. Eine 83-jährige Frau aus Perchtoldsdorf fiel am 22. Mai 2025 ebenfalls auf die Betrüger herein und übergab Bargeld sowie Golddukaten im hohen fünfstelligen Bereich. In Niederösterreich wurden bereits vier Opfer registriert, was die Behörden alarmiert. Die Statistik für Kriminalität in Österreich aus dem Jahr 2023 veranschaulicht, dass die angezeigten Delikte zu den höchsten Werten seit Jahren zählen, was die Relevanz solcher Betrugsmaschen noch verstärkt.

Vorsichtsmaßnahmen der Behörden

Um die Bevölkerung zu sensibilisieren, hat das Bundeskriminalamt mehrere Empfehlungen ausgesprochen. Betroffenen wird geraten, die Identität des Anrufers zu hinterfragen und immer eine Rückrufnummer zu verlangen. Es ist wichtig, eigenständig Kontakt zur angeblich betroffenen Person aufzunehmen und sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Im Zweifelsfall sollte die Polizei unter 133 kontaktiert werden, was zeigen soll, dass man sich im Angesicht solcher Bedrohungen nicht allein fühlt und Unterstützung in Anspruch nehmen kann.

Zusätzlich warnt das BKA bereits seit Mai 2023 vor „Schockanrufen“, bei denen Täter sich als nahe Angehörige in Notsituationen ausgeben, etwa nach einem Verkehrsunfall oder einer Straftat. Diese Anrufer versuchen, den Druck zu erhöhen, indem sie für „Kautionen“ oder „Entschädigungen“ hohe Geldbeträge fordern, oft bis zu 100.000 Euro. Hierbei wird häufig auch ein emotionaler Druck aufgebaut, wodurch die Opfer oft irrational handeln, was die Rückmeldungen der Ermittlungsbehörden unterstützen. Das BKA betont, dass Opfer sich keine persönlichen oder finanziellen Details am Telefon entlocken lassen sollten und unbedingt die Polizei kontaktieren sollen, wenn sie Verdacht schöpfen.

Allgemeine Kriminalität in Österreich

Diese Betrugsmaschen sind Teil eines breiteren Trends in der österreichischen Kriminalität. Laut Statista wurden 2023 rund 528.000 Straftaten angezeigt, was den höchsten Stand seit 2016 darstellt. Besonders alarmierend ist der Anstieg in der Wirtschaftskriminalität sowie der Cyberkriminalität, die auch die Sicherheitslage in Österreich betreffen. Die Aufklärungsquote der Polizei liegt bei 52,3 %, was zeigt, dass es trotz steigender Delikte Fortschritte bei der Verbrechensaufklärung gibt.

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es für die Bevölkerung unerlässlich, sich über diese Betrugsmaschen zu informieren und stets vorsichtig zu sein. Ob als Angehörige, Bekannte oder Nachbarn – die Sensibilisierung und gegenseitige Unterstützung können entscheidend sein, um, sich vor solchen Machenschaften zu schützen.

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OrtNickelsdorf, Österreich
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