Betrüger träumen groß: Wohnmobile um eine Million Euro erbeutet!

Marchtrenk, Österreich - Eine organisierte Tätergruppe, bestehend aus serbischen, rumänischen, kroatischen und österreichischen Staatsangehörigen, hat in den letzten Monaten in Österreich und der Schweiz insgesamt 13 Wohnmobile und zwei PKW auf betrügerische Weise angemietet und anschließend verkauft. Diese Aktivitäten fanden zwischen März und September 2024 statt und haben einen geschätzten Wert von ca. einer Million Euro zur Folge gehabt, wie 5min.at berichtet.

Der erste Mietfall ereignete sich am 27. März 2024 in Marchtrenk, wo ein Wohnmobil im Wert von etwa 85.000 Euro angemietet wurde. Dieses Fahrzeug wurde nie zurückgegeben und in Deutschland weiterverkauft. Bis zum 14. Juni 2024 konnten in mehreren Städten, darunter Salzburg, Wien, Tirol und die Steiermark, sieben weitere Wohnmobile im Wert von ca. 500.000 Euro erbeutet werden.

Betrug durch gefälschte Dokumente

Die Täter setzten gefälschte Identitätsdokumente sowie manipulierte Kfz-Dokumente ein, darunter österreichische Zulassungsscheine. Die Fahrzeuge wurden kurzfristig in Deutschland angemeldet, um offizielle Zulassungsbescheinigungen zu erhalten. Zudem kam es vor, dass einige der Fahrzeuge mit gestohlenen Blanko-Zulassungsbescheinigungen verkauft wurden.

Die Ermittlungen des LKA OÖ führten zu europäischen Haftbefehlen gegen drei Beschuldigte. Am 25. Juni 2024 wurde ein rumänischer Staatsangehöriger in Deutschland festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Ein kroatischer Staatsangehöriger wurde am 14. Januar 2025 festgenommen, während ein weiterer, serbischer Staatsangehöriger flüchtig ist. Am 19. September 2024 kam es zu weiteren Festnahmen in Wiener Neustadt, darunter ein 49-jähriger Österreicher und ein 60-jähriger Serbe.

Die Festgenommenen wurden in die Justizanstalt Linz eingeliefert, während in der Schweiz im gleichen Zeitraum vier Wohnmobile und zwei PKW im Wert von ca. 370.000 Euro erbeutet wurden. Auch hier wurden alle erbeuteten Fahrzeuge sichergestellt, während die Eigentumsfragen noch offen sind. Die Bargeldbeute beläuft sich auf ca. 400.000 Euro, darunter 24.000 Schweizer Franken, die erfolgreich sichergestellt werden konnten.

Öffentlichkeitsfahndung und rechtliche Konsequenzen

Die Behörden haben eine Öffentlichkeitsfahndung nach zwei unbekannten Tätern gestartet, die die Aliase „Bane LEKO“ und „Dragan Peric“ verwenden. Hinweise zur Identität dieser Täter können an das LKA OÖ abgegeben werden.

Ein kürzliches Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) unterstreicht die gravierenden rechtlichen Folgen von Urkundenfälschung, die im Zusammenhang mit den Machenschaften der Betrüger stehen. In einem anderen Fall hat der BGH entschieden, dass die Einreichung gefälschter Dokumente, wie Arztrechnungen, zu schwerwiegenden strafrechtlichen Konsequenzen führen kann. Kleinste Abweichungen und Fälschungen können entsprechend zu Geld- oder Freiheitsstrafen führen, wie auf anwalt.de erläutert wird.

Das Urteil verdeutlicht die strengen Maßstäbe, mit denen Gerichte in Fällen von Urkundenfälschung und Betrug verfahren. Die sorgfältige Prüfung und der verantwortungsvolle Umgang mit Dokumenten sind essentiell, um ähnliche Straftaten und deren rechtliche Folgen zu vermeiden.

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Ort Marchtrenk, Österreich
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