Bergsturz in Blatten: Armee-Einsatz wegen Steinschlaggefahr gestoppt!

Bergsturz in Blatten: Armee-Einsatz wegen Steinschlaggefahr gestoppt!
Blatten, Schweiz - In der Walliser Gemeinde Blatten im Lötschental bleiben die Auswirkungen eines massiven Bergsturzes am 28. Mai 2025 gravierend. Laut der Kleine Zeitung ist die Armee zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der akuten Gefahr von Steinschlägen nicht im Einsatz. Das Gebiet um das Kleine Nesthorn ist weiterhin instabil, und es kommt immer wieder zu Abbrüchen.
Die Evakuierung, die aufgrund der Gefahrenlage eingeleitet wurde, betrifft 92 Bewohner und 16 Feriengäste, die schnell geeignete Unterkünfte fanden. Diese Maßnahme erfolgte auf dringliche Empfehlung des Kantons, um die Bevölkerung zu schützen. Die Behörden haben Kameras und ein GPS-Gerät installiert, um die Bewegung des Berges zu überwachen; Experten stellen Bewegungen von über 2,90 Metern fest.
Aktuelle Situation und Räumungsmaßnahmen
Der Schuttkegel des Bergsturzes besteht aus beeindruckenden 3,5 Millionen Kubikmetern Fels und Gletschereis. Experten schätzen, dass noch immer eine Million Kubikmeter Material in Bewegung sind, und befürchten, dass im schlimmsten Fall über eine Million Kubikmeter Material ins Tal stürzen könnten. Der SRF berichtet, dass in den letzten Tagen Felsabbrüche stattfanden, wobei rund 30.000 Kubikmeter Gestein sich gelöst haben.
Die Aufräumarbeiten am zweiten See hinter dem Schuttkegel auf der Ostseite stehen noch aus, da die Gefahrenlage dies momentan nicht zulässt. Es ist geplant, Boote der Armee für die bevorstehenden Aufräumarbeiten einzusetzen, um den See von schwimmenden Hausdächern, anderen Trümmern und Schwemmholz zu befreien.
Klimatische Einflüsse und langfristige Risiken
Die Gefährdungssituation am Kleinen Nesthorn ist nicht neu. Seit den 1990er Jahren wird der Birchgletscher kontinuierlich überwacht. Experten vermuten, dass die bevorstehende Schneeschmelze die Instabilität begünstigt. Laut dem Erde sind Bergstürze plötzliche Massenbewegungen von Gesteinsmassen, die durch geologische Faktoren, klimatische Einflüsse und menschliche Eingriffe verursacht werden können. Klimatische Veränderungen, wie der Klimawandel, spielen eine entscheidende Rolle, da sie zur Schmelze von Gletschern und zum Auftauen von Permafrost führen.
Die betrachteten geologischen Faktoren und die aktuelle Instabilität in der Region verdeutlichen die Komplexität und das Potenzial solcher Naturereignisse. Die Schäden werden derzeit auf eine halbe bis zu einer Milliarde Franken geschätzt, während die Herausforderungen in der Region durch den Klimawandel noch zunehmen könnten.
Trotz der laufenden Bedrohung und der Notwendigkeit für eingeschränkte Zugänglichkeit zu den betroffenen Gebieten wird das Gemeinschaftsleben in den umliegenden Dörfern, abgesehen von Blatten, fortgesetzt, inklusive der traditionell gefeierten Fronleichnamsprozessionen.
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Ort | Blatten, Schweiz |
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