Bergnot am Großvenediger: Tschechen und Chinesen im Notbiwak!

Alte Prager Hütte, 9942 Virgen, Österreich - Am 20. April 2025 gerieten zwei Bergsteigergruppen in der Venedigergruppe, konkret am Großvenediger, in eine kritische Notlage aufgrund der plötzlichen Verschlechterung der Wetterverhältnisse. Eine Gruppe von vier tschechischen Staatsangehörigen, bestehend aus drei Frauen im Alter von 42, 51 und 50 Jahren sowie einem 48-jährigen Mann, brach am 18. April 2025 zu einer Schneeschuhwanderung auf. Das Ziel war die Neue Prager Hütte, von der aus die Besteigung des Großvenedigers geplant war. Am Freitagnachmittag erreichte die tschechische Gruppe gegen 18:00 Uhr ein Notbiwak, wo sie erschöpft, aber unverletzt eintrafen. Dort setzten sie umgehend einen Notruf ab, da die Wetterlage sich stark verschlechterte und eine Bergung nicht möglich war, wie die Kleine Zeitung berichtet, dass .

Nur kurze Zeit später, gegen 19:45 Uhr, traf auch eine Gruppe von drei chinesischen Staatsangehörigen, bestehend aus zwei Frauen und einem Mann im Alter von 27, 28 und 28 Jahren, an der Alten Prager Hütte ein. Auch sie waren erschöpft und mussten aufgrund der extremen Sichtverhältnisse und des starken Nebels einen Notruf absetzen. Da eine Übernachtung im Notbiwak nicht möglich war, wurde die chinesische Gruppe zum Notbiwak der tschechischen Gruppe geleitet, wo sie gegen 23:00 Uhr eintrafen. Während der gesamten Nacht standen die Bergsteiger in ständigem telefonischen Kontakt mit einem Alpinpolizisten, um ihre Situation zu diskutieren und auf Hilfe zu warten, berichtet meinbezirk.at .

Rettungsaktion in der Venedigergruppe

In den frühen Morgenstunden des 19. April 2025 startete die Bergrettung einen terrestrischen Bergeversuch, musste diesen jedoch aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse abbrechen. Ein Polizeihubschrauber setzte schließlich drei Bergretter und einen Alpinpolizisten oberhalb der Nebelgrenze ab. Diese begaben sich zu den beiden Bergsteigergruppen, um Unterstützung zu leisten. Weiterhin wurden zusätzliche Bergretter und Notfallausrüstung ins Einsatzgebiet geflogen, da die Gruppenmitglieder keinen LVS-Gerät (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) bei sich hatten, was die Rettungsmaßnahme komplizierte, ergänzen Informationen des Alpenvereins .

Besonders schwierig wurde die Situation für die Rettungsmannschaft, als eine Tourengeherin aus der chinesischen Gruppe ihre Schneeschuhe verlor, die dringend ersetzt werden mussten. Trotz der widrigen Bedingungen gelang es den Rettern, die Bergsteiger und sich selbst am Nachmittag mit dem Hubschrauber ins Tal zu fliegen, als sich das Wetter endlich besserte.

Diese Ereignisse verdeutlichen die wichtige Rolle, die Notrufnummer 112 in der Alpenregion spielt. In allen EU-Mitgliedsstaaten ermöglicht diese gebührenfreie Telefonnummer den schnellen Kontakt zu Notfallzentralen. Dies ist besonders entscheidend für Bergsportler*innen, die in Notlagen schnell Hilfe benötigen.

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Ort Alte Prager Hütte, 9942 Virgen, Österreich
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