Barocktage in Melk: Maria bewegt mit Bach und einem Fest des Gesangs!

Stift Melk, 3390 Melk, Österreich - Die Internationalen Barocktage Stift Melk haben am Freitagabend in der Stiftskirche mit einer eindrucksvollen Eröffnung begonnen. Unter dem Motto „Maria bewegt…“ wurde das Festival mit zwei Vertonungen des „Magnificat“ eröffnet – einer von Johann Sebastian Bach und der andere von dessen Sohn Carl Philipp Emanuel Bach (oe24). Dirigent Pablo Heras-Casado leitete an diesem Abend den Concentus Musicus und das Collegium Vocale 1704 aus Prag, wobei der Gesang und das Orchester in hervorragender Harmonie zusammenwirkten.
Intendant Michael Schade stellte die biblische Maria als zeitlose Frauengestalt mit revolutionärem Potenzial dar. Johann Sebastian Bachs „Magnificat“, das als Grundstein des Barockrepertoires gilt, wurde mit großer Aufmerksamkeit aufgeführt. Die selten gespielte Vertonung von C. P. E. Bach, die 1749 in Berlin komponiert wurde, erhielt an diesem Abend ebenfalls die verdiente Beachtung (Wikipedia). Diese erste große Chorkomposition des Komponisten wird oft übersehen, doch Schade hat sie auf die Bühne zurückgebracht und somit in den Fokus gerückt.
Die Aufführung und ihre Besetzung
Die Soloparts wurden von einer talentierten Besetzung ausgeführt, darunter Nuria Rial und Shira Patchornik (Sopran), Sophie Harmsen (Alt), Michael Schade (Tenor) und Johannes Kammler (Bass). Das Konzert wurde live von Ö1 übertragen, und zur Freude der Zuschauer wird die TV-Ausstrahlung am Sonntag, dem 8. Juni, von ORF III um 20.15 Uhr sowie am 15. Juni von 3sat um 11.20 Uhr zu sehen sein (oe24).
Ein CD-Mitschnitt des Konzerts wird im Jahr 2026 bei der Deutschen Grammophon erscheinen. Die Barocktage dauern bis Pfingstmontag und folgen dem Leitthema. Geplante Veranstaltungen sind unter anderem ein Picknick-Konzert mit dem Titel „Leyersederin 1761“ im Stiftspark sowie eine Neuvertonung des Melker Marienliedes durch Johannes Schachtner. Der finale Höhepunkt findet am Pfingstmontag mit der Hofkapelle München und Mezzosopranistin Olivia Vermeulen unter dem Titel „Salve Regina!“ statt. Auf dem Programm stehen Werke von Ferrandini, Monteverdi, Vivaldi, Biber, Scarlatti und Händel.
Carl Philipp Emanuel Bach und sein Erbe
C. P. E. Bach, geboren am 8. März 1714 in Weimar und gestorben am 14. Dezember 1788 in Hamburg, wurde als fünftes Kind von Johann Sebastian Bach und Maria Barbara Bach bekannt. Als Hauptvertreter des empfindsamen Stils gilt er als einflussreicher Komponist, dessen Klaviermusik als Vorläufer der romantischen Ausdruckskraft angesehen wird. In Berlin und Hamburg hinterließ er ein bedeutendes musikalisches Erbe und wurde von Zeitgenossen wie Haydn und Mozart bewundert (Wikipedia).
Sein Magnificat, das aus neun Sätzen besteht, wurde nicht nur als Teil des Gottesdienstes genutzt, sondern gab auch Einblick in die musikalischen Entwicklungen seiner Zeit. C. P. E. Bach verband den Barockstil seines Vaters mit dem aufkommenden Klassizismus und prägt weiterhin die Musiklandschaft bis heute Wikipedia.
Details | |
---|---|
Ort | Stift Melk, 3390 Melk, Österreich |
Quellen |