Achtung, Gartenbesitzer! So gefährlich ist das vermeintliche Gänseblümchen
Oberrohrdorf, Schweiz - Das Einjährige Berufkraut, auch bekannt als Erigeron annuus, ist in vielen Gärten und Freiflächen keine Seltenheit. Mit seinen zarten weißen Blüten und der leuchtend gelben Mitte wirkt die Pflanze freundlich und einladend. Doch wie oe24.at berichtet, sollte man dieser vermeintlichen Schönheit keine lange Aufenthaltsgenehmigung im eigenen Garten gewähren. Sie gilt als invasives Unkraut, das unbedingt entfernt werden sollte, da es heimische Pflanzenarten bedroht.
Ursprünglich stammt das Berufkraut aus Nordamerika und wurde unbeabsichtigt nach Europa eingeführt. In den letzten Jahren breitet sich die Pflanze explosionsartig aus und gefährdet dadurch die Artenvielfalt. Diese Entwicklung ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern auch eine Bedrohung für die Landwirtschaft. Laut schweizerbauer.ch ist das einjährige Berufkraut in der Schweiz zu einem zunehmenden Problem geworden. Daniel Fischer vom Cercle Exotique erkannte eine starke Zunahme dieser Pflanze in der gesamten Schweiz, was sich bis in Höhenlagen über 800 Meter erstreckt.
Die Gefahren des Berufkrauts
Das Berufkraut hat einen aufrechten, verzweigten Stängel und kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. Es gedeiht besonders gut auf nährstoffarmen Böden, insbesondere an Straßenrändern, auf Brachflächen oder in offenen Gärten. Jedes Exemplar kann bis zu 50.000 Samen produzieren, die sich durch den Wind leicht verbreiten. Kleinste Bestände können sich rasch zu großen Kolonien entwickeln und somit die gesamte Flora eines Gebiets gefährden. Dies führt zu einem Verlust an Biodiversität und stört das ökologische Gleichgewicht. Die Bekämpfung dieser Pflanze ist aufwendig und erfordert intensive Präventionsmaßnahmen, die von Gemeinden teils erfolgreich umgesetzt werden, jedoch bleibt das Berufkraut weit verbreitet.
Die Bekämpfung ist herausfordernd, da der Samenvorrat im Boden langlebig ist. Eine Fläche gilt erst als neophytenfrei, wenn keine Samen mehr im Boden vorhanden sind; dies kann bis zu zehn Jahre dauern. Die regelmäßige Kontrolle und ein mehrmaliges Jäten pro Jahr sind nötig, um eine Rekolonisierung zu verhindern. Dennoch sind in stark befallenen Gebieten radikalere Maßnahmen wie Hitzebehandlungen oder Bodenaustausch erforderlich, um das Berufkraut in den Griff zu bekommen.
Maßnahmen zur Bekämpfung
In der Gemeinde Oberrohrdorf haben die Behörden erkannt, dass Prävention und frühzeitige Erkennung entscheidend sind, um die Verbreitung invasiver Pflanzen, einschließlich des Berufkrauts, einzudämmen. Die Gemeinde bietet zweimal jährlich einen Gratisentsorgungstag für Neophyten an. So können Bürgerinnen und Bürger die Pflanzen fachgerecht entsorgen. Die Entsorgung erfolgt in transparenten Säcken, die im Voraus angemeldet werden müssen. Weitere Informationen sind im Entsorgungskalender der Gemeinde zu finden, während spezielle Sammelsäcke kostenlos bei der Gemeindeverwaltung bereitgestellt werden können, wie oberrohrdorf.ch anmerkt.
Die Sensibilisierung der Bevölkerung spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle im Kampf gegen das Berufkraut. Weitere invasive Neophyten zeigen teils Rückgänge, jedoch ist die Lage beim Berufkraut nach wie vor besorgniserregend. Einmal übersehen, kann eine invasive Pflanze schnell zur Plage werden und die Bekämpfungsmaßnahmen untergraben.
Die Bekämpfungskosten liegen für gemeinsame Maßnahmen in einer Gemeinde mit einer Fläche von 10 km² bei etwa 10.000 Franken jährlich und können in stark betroffenen Arealen bis zu 500 Franken pro Are und Jahr betragen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der die Bevölkerung einbezieht, ist entscheidend, um das Überhandnehmen des Berufkrauts und ähnliche invasive Arten zu verhindern.
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Ort | Oberrohrdorf, Schweiz |
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