80 Jahre Zweite Republik: Oberösterreichs bewegte Geschichte gefeiert!

Wien, Österreich - Am 18. Mai 2025 feiert die Zweite Republik Österreich ihren 80. Geburtstag. Mehrere tausend Österreicherinnen und Österreicher, die im Frühjahr 1945 geboren wurden, feiern diesen bedeutsamen Anlass. Die Republik wurde offiziell am 27. April 1945 in Wien ausgerufen. Der Österreichische Rundfunk (ORF) widmet diesem Jubiläum ein umfassendes multimediales Programm unter dem Titel „80 Jahre Zweite Republik“, das neun Dokumentationen umfasst, die von den Landesstudios des ORF produziert wurden und die Geschichte Österreichs in seinen verschiedenen Regionen erzählen.
In den Dokumentationen kommen „Geburtstagskinder“ von 1945 zu Wort, die über ihren eigenen Werdegang sowie den ihrer Familien berichten. Besonders bedeutsam ist die bevorstehende Ausstrahlung der Dokumentation „Unser Österreich: Oberösterreich – Geteilt, geeint, gewachsen“ am 19. Mai 2025 um 22.30 Uhr. Diese Sendung thematisiert die bewegte Geschichte Oberösterreichs, das nach dem Zweiten Weltkrieg für ein Jahrzehnt geteilt war – in eine sowjetische Zone nördlich der Donau und eine amerikanische Zone im Süden. 1945 war Oberösterreich ein Land voller Heimatloser, mit zerstörten Städten und einer Vielzahl von Flüchtlingen.
Von der Besatzungszeit zum Wohlstand
Nach der Besatzungszeit und dem Ende dieser Periode im Jahr 1955 begann der Wandel Oberösterreichs zu einem wichtigen Technologie- und Kulturstandort. Die 1940er und 1950er Jahre waren von der Wiederaufbauarbeit geprägt, doch auch von großen Herausforderungen, wie Naturkatastrophen. In den 1960er Jahren erlebten viele Familien einen sozialen Aufstieg und Wohlstand, was den Grundstein für eine stabilere Gesellschaft legte.
Die 1970er Jahre brachten gesellschaftliche Umbrüche und ein verstärktes Streben nach Gleichberechtigung. In dieser Zeit regierte die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) unter Bruno Kreisky, der bemerkenswerte Reformen umsetzte. Die Einführung eines modernen Sozialstaates, ohne Studiengebühren und mit der rechtlichen Gleichstellung der Frau, stellte einen bedeutenden Fortschritt dar. Dennoch musste die SPÖ auch Rückschläge hinnehmen, die etwa durch Diskussionen um die Atomkraft und das Aufkommen von Rechtspopulismus in der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) begünstigt wurden.
Österreich im europäischen Kontext
Österreichs Weg zur Souveränität und zur Neutralität nach dem Zweiten Weltkrieg war von großer Bedeutung. Der Zweite Weltkrieg endete am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, und die Staatsbildung in Österreich begann nach der Befreiung von der Naziherrschaft. Das Land wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt, eine Struktur, die sich auf die politischen Verhältnisse auswirkte und eine neue Parteienlandschaft mit der Bildung der SPÖ, der ÖVP und der KPÖ schuf.
Erst 1955 konnte Österreich souverän werden und verpflichtete sich zur Neutralität, die verfassungsrechtlich verankert wurde. Ein wirtschaftliches Wachstum setzte langsam nach dem Krieg ein, allerdings verzögert in den ehemaligen sowjetischen Gebieten. Die politischen Umwälzungen in den 1980er Jahren und die Unruhen auf dem Balkan in den 1990er Jahren führten zu einem hohen Flüchtlingsstrom nach Österreich, was das humanitäre Engagement des Landes nachhaltig prägte.
Insgesamt ist die Geschichte Österreichs seit 1945 von zahlreichen Herausforderungen und Veränderungen geprägt, die das Land auf seinem Weg in die heutige Zeit begleitet haben. Die Dokumentationen des ORF, die das Werk von Zeitzeugen und Experten umfassen, werden dazu beitragen, den Menschen diese bewegte Geschichte näherzubringen und die Identität Österreichs zu reflektieren.
Weitere Informationen zu diesem bedeutenden Jubiläum und den Entwicklungen in der Zweiten Republik Österreich sind unter OTS.at und Geschichte Österreich verfügbar.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |