80 Jahre Befreiung: Historisches Armband im Jüdischen Museum Wien

Am 5. Mai 2025 zeigt das Jüdische Museum Wien das Häftlingsarmband von Britta Lamberg zum 80. Jahrestag der Mauthausen-Befreiung.
Am 5. Mai 2025 zeigt das Jüdische Museum Wien das Häftlingsarmband von Britta Lamberg zum 80. Jahrestag der Mauthausen-Befreiung.

Dorotheergasse 11, 1010 Wien, Österreich - Am 2. Mai 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen zum 80. Mal. In diesem Zusammenhang eröffnet das Jüdische Museum Wien ab dem 5. Mai 2025 ein neues Schaufenster, das die Geschichte der Überlebenden beleuchtet. Im Mittelpunkt steht das Häftlingsarmband mit der Nummer 701, das Britta Lamberg gehörte, die 1927 geboren wurde und 2020 verstarb. Dieses Armband, Symbol für ihr Leid und Überleben, wurde 1997 dem Jüdischen Museum geschenkt.

Britta Lamberg wurde 1942 zusammen mit ihren Eltern ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Jahr 1944 wurde die Familie nach Auschwitz weiter verschleppt, wo ihre Eltern vermutlich unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurden. Britta selbst verbrachte nur wenige Tage in Auschwitz, bevor sie ins Außenlager Lenzing des KZ Mauthausen überstellt wurde. Hier erhielt sie die Nummer 701, die auf ihrem Metallarmband eingeprägt wurde. Zwangsarbeit in der Zellwollefabrik Lenzing war ihr Alltag, bis sie am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde.

Das Projekt „Liberation, Objects!“

Das Schaufenster ist Teil des Projekts „Liberation, Objects!“, das von der KZ-Gedenkstätte Mauthausen initiiert wurde. Ziel des Projekts ist es, 80 Jahre nach der Befreiung zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der Lager Mauthausen, Gusen und deren Außenlagern anzuregen. Insgesamt beteiligen sich 52 Institutionen, darunter Museen, Archive und Gedenkstätten. Sie zeigen Objekte, Fotografien und Dokumente, die mit dem System der Konzentrationslager verbunden sind.

Um die europäische Erinnerungskultur zu fördern, wird ab dem 8. Mai 2025 außerdem die Ausstellung „Sag mir, wo die Blumen sind…“ am Judenplatz gezeigt. Diese umfasst Fotografien von Roger Cremers und beschäftigt sich mit den Nachwirkungen der Schoa und des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart.

Die Geschichte des KZ Mauthausen

Der Kontext der Befreiung Mauthausens ist entscheidend für das Verständnis der Ereignisse der damaligen Zeit. Im April 1945 begannen die SS-Angehörigen, Spuren ihrer Verbrechen zu beseitigen, während sich die alliierten Truppen näher rückten. In der Zeit vor der Befreiung kam es zu massiven Verlusten unter den Häftlingen. Am 3. Mai 1945 flohen die letzten SS-Angehörigen aus den Lagern Mauthausen und Gusen.

Am 5. Mai 1945 erreichten amerikanische Truppen schließlich die Lager und befreiten etwa 40.000 Gefangene. In den Tagen zuvor waren viele Häftlinge gestorben, sodass bei der Befreiung hunderte Leichen gefunden wurden. Auch nach der Befreiung starben viele Überlebende an den Folgen ihrer Haftbedingungen. Von insgesamt etwa 190.000 Gefangenen des KZ Mauthausen und seiner Außenlager überlebten nur etwa 100.000.

Die Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der Geschichte bleibt von großer Bedeutung. Die Initiativen wie die des Jüdischen Museums Wien und das Projekt „Liberation, Objects!“ tragen dazu bei, die Geschichten der Survivors wie die von Britta Lamberg zu bewahren und das Gedächtnis an die Geschehnisse lebendig zu halten.

Für Besucher steht das Schaufenster im Jüdischen Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, rund um die Uhr frei zugänglich zur Verfügung.

presse.wien.gv.at | mauthausen-memorial.org – Die Befreiung | mauthausen-memorial.org – Mauthausen 1938-1945

Details
Ort Dorotheergasse 11, 1010 Wien, Österreich
Quellen