ESC-Gewinner JJ: Kontroverse um Israel sorgt für politischen Eklat!

Wien, Österreich - Johannes „JJ“ Pietsch, der 24-jährige Sänger aus Österreich, hat mit seinen jüngsten Äußerungen während einer Interviewrunde nach seinem Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) 2025 für einen politischen Aufschrei gesorgt. In einem Gespräch mit El País äußerte er den Wunsch nach einem ESC „ohne Israel“ und verglich das Land mit Russland, indem er beide als „Aggressoren“ bezeichnete. Diese Aussagen haben nicht nur massive Kritik ausgelöst, sondern auch eine breite politische Diskussion entfacht.
Pietschs Worte riefen innerhalb kürzester Zeit einen Sturm der Entrüstung auf Social-Media-Plattformen hervor. Nutzer warfen ihm vor, Hass zu schüren und einseitig zu argumentieren. Kommentare wie „Israel hat das Recht, beim Eurovision Song Contest aufzutreten. Schande über dich, JJ“ und „Statt Liebe wird Hass und Hetze verbreitet“ zeigen deutlich die gespaltenen Reaktionen auf seine Aussagen. Auch die Forderung, Österreich solle aus dem ESC austreten, wurde laut.
Politische Reaktionen und Unterstützung
Die politischen Reaktionen auf Pietschs Aussagen lassen sich nicht ignorieren. Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, äußerte sich empört und bezeichnete die Haltung des Sängers als „gefährlich“, während er ihm vorwarf, ein „Opfer zu Tätern“ zu machen. Wolfgang Sobotka, Nationalratspräsident der ÖVP, bezeichnete die Äußerungen als „inakzeptabel“ und kritisierte die Gleichsetzung von Israel und Russland scharf. Ähnlich äußerten sich Johanna Mikl-Leitner, die Landeshauptfrau von Niederösterreich, und Alexander Pröll, die beide Pietschs Aussagen als „politisch gefährlich schlecht beraten“ einstufen.
Einige Stimmen jedoch lobten den mutigen Schritt Pietschs, der eine kritische Diskussion über die Wahrnehmung Israels in der politischen Landschaft anstoßen wollte. Kommentare in sozialen Medien zeigen, dass es auch Unterstützer gibt, die die Legitimität seiner Äußerungen unterstreichen.
Einladung des Botschafters und internationale Resonanz
Inmitten der Kontroversen bot David Roet, der israelische Botschafter in Wien, an, Pietsch zu einem persönlichen Gespräch nach Israel einzuladen, um über die Thematik zu diskutieren. Pietsch selbst entschuldigte sich in einer Stellungnahme für mögliche Missverständnisse, hat jedoch weiterhin offene politische Diskussionen im Sinn. Dies ist nicht der einzige Konflikt, with dem er konfrontiert ist: Aufgrund seiner Würdigung der umstrittenen Opernsängerin Anna Netrebko erhält er auch aus der Ukraine harsche Kritik.
Historisch gesehen hat der ESC immer wieder für politische Kontroversen gesorgt. Dean Vuletic, ESC-Historiker, betont, dass der Wettbewerb oft als Bühne für politische Botschaften genutzt wird, obwohl diese im Reglement der European Broadcasting Union (EBU) nicht vorgesehen sind. In der Vergangenheit wurden nicht nur die Darbietungen politisiert, sondern auch die Teilnahmebedingungen und Zuschauerreaktionen beeinflussten die Wahrnehmung des Wettbewerbs merklich, wie die Diskussion über Pietsch verdeutlicht.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob Pietschs Aussagen langfristige Konsequenzen für ihn und den Eurovision Song Contest haben werden oder ob sich die Wogen glätten können. Während die Debatte über die politischen Dimensionen des ESC weitergeht, bleibt der Einfluss von Musik und politischer Haltung unbestritten.
Weitere Informationen zu den politischen Aspekten des ESC finden Sie im interessanten Artikel auf SRF.
Details | |
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Vorfall | Kontroversen |
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |