Ausländische Diplomaten unter israeliischem Beschuss im Westjordanland

Israelische Soldaten feuern Warnschüsse auf eine Diplomatendelegation während ihres offiziellen Besuchs im Jenin-Flüchtlingslager. Die internationale Gemeinschaft verurteilt das Vorgehen.
Israelische Soldaten feuern Warnschüsse auf eine Diplomatendelegation während ihres offiziellen Besuchs im Jenin-Flüchtlingslager. Die internationale Gemeinschaft verurteilt das Vorgehen.

Die israelische Militär hat am Mittwoch Warnschüsse auf eine große Delegation europäischer und arabischer Diplomaten abgegeben, die einen offiziellen Besuch im Flüchtlingslager Jenin im besetzten Westjordanland unternahm. Dieser Vorfall rief sofortige Verurteilungen hervor.

Die Diplomaten und ihre Mission

Die Delegation bestand aus Vertretern von mehr als 20 Ländern, darunter das Vereinigte Königreich, Frankreich, Kanada und weitere. Ziel ihrer offiziellen Mission war es, sich einen Überblick über die humanitäre Situation im belagerten Lager zu verschaffen. Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Palästinensischen Behörde bezeichnete den Vorfall als ein „bewusstes und rechtswidriges Handeln“.

Vorfall und Reaktionen

Videos von dem Vorfall zeigen, wie israelische Soldaten in Richtung der Delegation feuern, während diese sich von einem Tor zurückzieht, das den Zugang blockiert. Im Hintergrund sind mindestens vier Schüsse zu hören. Ein Mitglied der Delegation weist die Gruppe an: „Haltet euch dicht an die Wand!“ während sie sich von der Szene entfernen.

Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten erklärte, dass die israelische Besatzungsregierung vollständig und direkt für diesen kriminellen Übergriff verantwortlich sei und betonte, dass solche Taten nicht ohne Konsequenzen bleiben würden.

Reaktion der israelischen Streitkräfte

Die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) gaben an, dass der Besuch im Lager, das Schauplatz einer umfangreichen Militäroperation ist, im Voraus koordiniert wurde. Diese Operation hat mehr als 100 Gebäude zerstört und tausende Familien beeinträchtigt. Die Militärführung leitete eine erste Untersuchung ein, als klar wurde, dass es sich bei der Gruppe um eine diplomatische Delegation handelte.

„Die Delegation hat von der genehmigten Route abgewichen und sich in ein Gebiet begeben, in dem sie nicht autorisiert waren“, erklärte das Militär in einer Stellungnahme vom Mittwoch. Die IDF fügte hinzu, dass Soldaten in diesem Bereich Warnschüsse abgegeben haben, um die Delegation zu distanzieren. Die IDF kündigte an, die Delegationen über die Ergebnisse der ersten Untersuchungen zu informieren und bedauerte die verursachten Unannehmlichkeiten.

Internationale Reaktionen

Nach dem Vorfall äußerte Kaja Kallas, die hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außenpolitik, dass „jegliche Bedrohungen gegen das Leben von Diplomaten inakzeptabel“ seien. Kallas forderte Israel auf, diesen Vorfall zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Das italienische Außenministerium bestellte den israelischen Botschafter in Rom ein, um eine offizielle Klärung zu erhalten. Außenminister Antonio Tajani forderte Israel auf, „sofort zu klären, was passiert ist“, nach einem Telefonat mit dem italienischen Vizekonsul in Jerusalem, Alessandro Tutino, der Teil der Delegation in Jenin war.

Tajani fügte in einem Beitrag auf sozialen Medien hinzu: „Die Bedrohungen gegen Diplomaten sind inakzeptabel.“

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