Ruheständler in der Klemme: Höhere Beiträge, härtere Pensionsregeln!

Österreich - Am Dienstag stellte Finanzminister Markus Marterbauer im Nationalrat das Doppelbudget für die Jahre 2025/26 vor, das weitreichende Einsparungen und Reformen, insbesondere im Pensionsbereich, vorsieht. Eine der Kernmaßnahmen wird die Einführung einer e-card-Gebühr ab November 2026 sein, die vor allem Pensionisten zur Last fallen wird. Zudem wird die Krankenversicherungsbeiträge von 5,1% auf 6% ab 1. Juni 2025 steigen, was für viele Rentner erhebliche finanzielle Mehrbelastungen mit sich bringen wird.
Die Pensionsreform zielt darauf ab, Anreize für längere Berufstätigkeit zu schaffen. Im Rahmen dieser Reform wird die Schwerarbeitsregelung für Pflegeberufe ausgeweitet, sodass Pflegekräfte unter bestimmten Bedingungen bereits ab 60 Jahren in den Ruhestand treten können. Gleichzeitig wird das Zugangsalter zur Korridorpension angehoben, und die erforderlichen Beitragsmonate steigen ebenfalls, was die Bedingungen für einen frühzeitigen Pensionsantritt erschwert. Zudem wird die Pensionsaliquotierung wieder eingeführt, was eine einheitliche Regelung für alle Österreicher bedeutet.
Finanzielle Auswirkungen auf Pensionisten
Das Budget sieht zudem Entlastungsmaßnahmen vor: Die Sozialversicherungs-Rückerstattung für Pensionisten soll erhöht werden, und die Rezeptgebühren werden bis 2026 eingefroren. Aber auch hier gibt es Änderungen, wie die Senkung der Obergrenze der Rezeptgebühren von 2% auf 1,5% und die Einführung einer Höchstgrenze für Arzneimittelkosten. Dennoch befürchten Sozialverbände und Seniorenvertretungen eine zusätzliche finanzielle Belastung für Bezieher niedriger und mittlerer Pensionen, trotz geplanter Ausgleichszahlungen. Beispielsweise wird eine Pensionistin mit einer monatlichen Bruttopension von 1.500 Euro ab Juni 2025 etwa 162 Euro mehr an Krankenversicherungsbeiträgen zahlen müssen.
Das neue Pensionssystem umfasst auch eine „Teilpension“, die es älteren Arbeitnehmern ermöglicht, weiterhin zu arbeiten, während sie bereits in Pension sind. Diese wird ab 2026 in Kraft treten und ist ohne Begrenzung des Zuverdienstes konzipiert. Zusätzlich werden die notwendigen Versicherungsjahre für die Korridorpension von 40 auf 42 Jahre erhöht und das Zugangsalter von 62 auf 63 Jahre angehoben.
Demografischer Wandel und Arbeitsmarkt
Die Reformen sind eine Reaktion auf den demografischen Wandel, der als entscheidende Herausforderung für den österreichischen Wohlstand betrachtet wird. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer betont die Notwendigkeit, dass mehr gesunde Lebensjahre in mehr Arbeitsjahren resultieren müssen. Vor diesem Hintergrund sollen steuerliche Anreize geschaffen werden, die die Weiterarbeit nach dem Regelpensionsalter attraktiver machen.
Der Pensionsbereich wird im Rahmen des Budgetplans bis 2031 mit 2,9 Milliarden Euro zur Budgetkonsolidierung beitragen. Trotz der umfassenden Maßnahmen gibt es Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastungen für zukünftige Pensionisten. Der Fiskalrat hat bereits einen kritischen Bericht zur Nachhaltigkeit des Pensionssystems veröffentlicht, der weitere Maßnahmen fordert. Die aktuelle Reform wird als die größte Pensionsreform seit 20 Jahren angesehen, was die Schaffung eines nachhaltigen Pensionssystems angeht.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Reformen weitreichende Folgen für das Leben und die Finanzen der Pensionisten haben werden. Während einige Maßnahmen zur Entlastung geplant sind, müssen insbesondere Bezieher niedriger und mittlerer Pensionen mit höheren Kosten rechnen, was zu einer intensiven Debatte und möglicherweise weiteren Anpassungen führen wird. Für weitere Informationen über die Reformen und deren Auswirkungen können die Berichte auf Kosmo, Gewerkschaften Online und Versicherungsjournal nachgelesen werden.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Österreich |
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