Lebensgefahr an den Kreidefelsen: Zutritt ab sofort verboten!

Zugang zu den Kreidefelsen von Étretat in der Normandie verboten: Schutzmaßnahmen gegen Erosion und tödliche Unfälle.
Zugang zu den Kreidefelsen von Étretat in der Normandie verboten: Schutzmaßnahmen gegen Erosion und tödliche Unfälle.

Étretat, Frankreich - Die berühmten Kreidefelsen von Étretat in der Normandie sind ab sofort für Touristen nicht mehr zugänglich. Diese Maßnahme wurde getroffen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten und die Gefahr von tödlichen Unfällen sowie Felsabbrüchen zu minimieren. Der Hauptgrund für dieses Verbot ist die fortschreitende Küstenerosion, die das Gebiet in den letzten Jahren stark betroffen hat. Laut oe24.at führt das Betreten der Felsdurchbrüche unterhalb der Klippen zu einem erhöhten Risiko.

Die neuen Regeln schränken den Zugang zu weiten Teilen der Strände ein, während der Strand an der Promenade in Étretat von diesem Verbot ausgenommen ist. Auch der Zugang zu drei markanten Felsformationen, die als touristische Highlights gelten, ist nun untersagt. Jährlich ziehen die Kreidefelsen rund 1,5 Millionen Touristen an, jedoch kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen, vor allem wenn Besucher zu nah an den etwa 90 Meter hohen Klippen stehen.

Maßnahmen zur Sicherheit

Besucher dürfen sich nur bis auf fünf Meter der Kante der Klippen nähern. Darüber hinaus übernimmt die Gemeinde keine Verantwortung für Unfälle, die durch Missachtung der neuen Vorschriften oder das Überklettern von Absperrungen entstehen. Bei Verstößen gegen die Beschränkungen drohen Bußgelder von mindestens 35 Euro. Die Feuerwehr hat angekündigt, künftig Rettungseinsätze in Rechnung zu stellen, es sei denn, es handelt sich um schwere Unfälle. Bereits 2022 hatte die Feuerwehr in einem Warnvideo auf die Gefahren an den Klippen hingewiesen.

Die Erosion ist ein weitreichendes Problem, das nicht nur die Sicherheit der Menschen, sondern auch die Infrastruktur gefährdet. In Criel-sur-Mer, einem Dorf in der Normandie, bedrohen die abbröckelnden Felsen zahlreiche Häuser. Gemeindepräsident Alain Trouessin hat erklärt, dass prognostiziert wird, dass in den nächsten 50 Jahren bis zu 32 Häuser abgerissen werden müssen, weil sie zu nah am Abgrund stehen. In den letzten Jahren hat die Gemeinde jährlich 30 Zentimeter Felsen verloren, was die Sorgen der Bevölkerung verstärkt, wie srf.ch berichtet.

Tourismus und Herausforderungen

Die Felsen entlang der Alabasterküste ziehen zahlreiche Wanderer an, die die beeindruckenden Ausblicke genießen möchten. Entlang der Wanderwege gibt es bereits einige wunderschöne Fotomotive, wie die berühmten Falaise d’Aval und Falaise La Manneporte. Laut einem Reisebericht von diedaeubersunterwegs.de erleben Besucher oft schmale Pfade mit herrlichem Blick auf die Kreidefelsen und den Atlantik.

Allerdings stehen die örtlichen Behörden vor der Herausforderung, den starken Ansturm von Urlaubern, die die Küste erkunden möchten, mit den drohenden Gefahren der Erosion in Einklang zu bringen. Es bleibt abzuwarten, wie die neuen Zugangsbeschränkungen auf den Tourismus in der Region wirken werden und ob sie die Gefahren für die Besucher tatsächlich mindern können.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache Erosion
Ort Étretat, Frankreich
Quellen