Seeadler nach Schädel-Hirntrauma erfolgreich in die Freiheit entlassen!

Haringsee, Österreich - In Haringsee wurde kürzlich ein spektakulärer Erfolg im Artenschutz gefeiert: Ein majestätischer Seeadler, der mit einem Schädel-Hirntrauma aufgefunden wurde, konnte wieder in die Freiheit entlassen werden. Der Vogel war einem besorgten Spaziergänger aufgefallen, der bemerkte, dass er Schwierigkeiten hatte, in die Luft zu kommen und nur kurze Strecken flog. Daraufhin alarmierte er die Eulen- und Greifvogelstation (EGS), die den verletzten Adler in ihre Obhut nahm. Dr. Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der EGS, erklärte, dass unauffällige Blutwerte und fehlende sichtbare Verletzungen auf ein Schädel-Hirntrauma hinwiesen, welches möglicherweise durch einen Zusammenstoß mit einem Fahrzeug oder einen Revierkampf unter adulten Seeadlern verursacht wurde. Nach mehreren Tagen medizinischer Versorgung war der Adler stark genug für seine Rückkehr in die Natur, wie krone.at berichtete.

Sender für wichtige Erkenntnisse

Vor der Freilassung erhielt der Seeadler im Rahmen eines WWF-Forschungsprojekts einen Sender, um wichtige Daten über seine Flugrouten und sein Paarungsverhalten zu sammeln. Der Vogel wurde ursprünglich 2021 im Nationalpark Donau-Auen beringt, jedoch ging der erste Sender verloren. Der WWF-Artenexpert Christian Pichler betonte, dass der Seeadler, der in Europa zu den streng geschützten Arten zählt, erst kurze Zeit vor der Jahrtausendwende in Österreich als ausgestorben galt. Dank intensiver Schutzmaßnahmen konnte die Zahl der Brutpaare mittlerweile auf etwa 70 ansteigen. Dennoch sind die majestätischen Vögel weiterhin zahlreichen Gefahren ausgesetzt.

Eine der größten Bedrohungen ist die Jagd auf Wasservögel, bei der oft bleihaltige Schrotmunition verwendet wird. Diese kann von Seeadlern aufgenommen werden, wenn sie verletzte oder verendete Beutetiere fressen, was zu einer tödlichen Bleivergiftung führen kann. Mit dem Verbot der Verwendung bleihaltiger Munition in Feuchtgebieten sind erste Schritte zur Minderung dieser Gefahr eingeleitet worden. Dr. Frey hob hervor, wie bewegend es ist, einem solch beeindruckenden Tier die Freiheit zurückzugeben, und fügte hinzu, dass der Seeadler nicht nur Teil des Ökosystems sei, sondern auch individuelle Bedürfnisse hat, die es zu respektieren gilt, wie oe24.at berichtete.