Innsbruck startet Pfand-Initiative: Neue Sammelstellen für Bedürftige!

Innsbruck, Österreich - In einer wegweisenden Initiative zur Unterstützung bedürftiger Menschen und zum Schutz der Umwelt testet die Stadt Innsbruck ab diesem Sommer spezielle Sammelstellen für Pfandgebinde. Laut Kosmo sollen an zentralen Standorten Pfandinseln und Pfandringe an Mistkübeln installiert werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Abgabe von Pfandflaschen und -dosen zu erleichtern und somit den Recyclingprozess zu optimieren.
Die Einführung eines neuen Einwegpfandsystems in Österreich Anfang des Jahres setzte bereits neue Akzente im Bereich der Abfallwirtschaft. Ein Pfandbetrag auf Aludosen und PET-Flaschen wurde zusätzlich zu den bestehenden Mehrwegpfandflaschen eingeführt. Dennoch landen viele Pfandgebinde im Müll, oft aus der Not heraus von finanziell benachteiligten Personen gesucht. Der Pilotversuch in Innsbruck umfasst dabei die Installation von kompakten Pfandringen und größeren Sammelinseln an vier Standorten, darunter der Marktplatz und die Innpromenade.
Ziele der Initiative
Die Initiative verfolgt nicht nur wirtschaftliche Aspekte, sondern hat auch das klare Ziel, mehr Pfandbehältnisse in den Recyclingkreislauf zurückzuführen und das Wegwerfen von Wertstoffen zu minimieren. Kritiker bemängeln jedoch, dass trotz dieser neuen Maßnahmen weiterhin Bedürftige in Mülltonnen nach Pfandflaschen suchen müssen. Innsbruck setzt auf die Verantwortungsbewusstsein der Bürger und möchte durch erklärende Hinweisschilder auf die Bedeutung der richtigen Abgabe aufmerksam machen.
Ähnliche Systeme sind bereits in anderen Ländern und einigen Gemeinden Österreichs verwirklicht worden. Erfahrungen aus Deutschland zeigen ein gemischtes Bild; dort wird berichtet, dass Pfandhilfen manchmal mit regulärem Abfall befüllt werden, was die Effektivität solcher Systeme in Frage stellt. Positive Impulse könnten hingegen von Städten wie Freising in Bayern ausgehen, wo ein ähnliches Pfandring-System erfolgreich eingeführt wurde.
Internationaler Kontext
Die Implementierung von Pfandsystemen in Europa ist ein wichtiges Thema, das in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich behandelt wird. Sensoneo beschreibt, dass Länder wie Deutschland mit einer hohen Sammelquote vorangehen, während andere, wie Belgien, erst ab 2025 ein Pfandsystem für Dosen und Plastikflaschen einführen werden. Island ist das einzige europäische Land mit einem DRS-Modell für Rückgaben an Depots, während in Norwegen bereits seit 1996 ein solches System existiert, das eine bemerkenswerte Rückgabequote von 93 % aufweist.
Im Vergleich dazu steht die Tschechische Republik vor der Herausforderung, ihre Ziele innerhalb der EU-Richtlinien zu erreichen, während die Slowakei und Lettland bereits erfolgreiche Rücklaufquoten von 71 % und 101,5 Millionen zurückgegebenen Pfandverpackungen in den ersten sechs Monaten nach Einführung eines DRS verzeichnen. Die Vielzahl an Erfahrungen und Umsetzungen in Europa bietet wertvolle Lehren für Städte wie Innsbruck, die auf nachhaltige Lösungen setzen, um Umwelt und Gesellschaft gleichermaßen zu unterstützen.
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Innsbruck, Österreich |
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