Grenzüberschreitendes Netzwerk der Bankomatsprenger zerschlagen!

Gmunden, Österreich - Ermittler aus Deutschland und den Niederlanden haben ein grenzüberschreitendes Netzwerk mutmaßlicher Bankomatsprenger zerschlagen. Insgesamt 18 Verdächtige wurden gefasst, die in mehreren deutschen Bundesländern sowie in der Schweiz und Frankreich aktiv waren. Die Bande richtete einen Schaden von etwa 1,2 Millionen Euro an, wobei mit festen Sprengstoffen hoher Explosivkraft gearbeitet wurde. Bei den Sprengungen kam es zu Sachschäden in Millionenhöhe und die Täter flüchteten in hochmotorisierten Fahrzeugen. Die Festnahmen erfolgten stufenweise seit April 2024, wobei die letzten zwei Verdächtigen am Dienstagfrüh gefasst wurden. 17 der 18 Verdächtigen sind niederländische Staatsbürger aus Utrecht und Amsterdam, einer ist türkischer Staatsangehöriger. Praktisch alle Festnahmen fanden in den Niederlanden statt, eine Festnahme erfolgte in Spanien. Bei Razzien wurden 290.000 Euro Bargeld, ein Kryptowährungswallet im Wert von über 600.000 Euro und Sprengstoff beschlagnahmt. Laut Kleine Zeitung gab es in Österreich seit Jahresbeginn 21 versuchte oder vollendete Bankomatsprengungen, wobei heimische Ermittler Verbindungen der Täter in die Niederlande vermuten.
Die Täter stehen mutmaßlich in Verbindung mit der „Mocro-Mafia“, einer Kriminalorganisation, die vor allem Personen mit marokkanischen Wurzeln rekrutiert. Diese Gruppen sind in den Niederlanden umstritten und die Polizei schätzt, dass etwa 1000 bis 2000 Personen zu ihnen gehören. Die Zunahme der Bankomatsprengungen in Österreich ist alarmierend – 2025 wurden bereits 18 Fälle gemeldet, im Vergleich zu 13 im Jahr 2024.
Details zu den Festnahmen
Am Freitag sprengte eine Gruppe niederländischer Bankräuber einen Bankomaten in Gmunden, Oberösterreich. Die Detonation führte zu Schäden am Fluchtauto, weil die Airbags auslösten. Nachdem sie das Fluchtauto zurückgelassen hatten, flohen die Täter zu Fuß und stahlen ein Fahrzeug von einem Parkplatz einer nahegelegenen Maturafeier. Dieses gestohlene Auto wurde einen Tag später in einem Waldstück bei Wels verbrannt. Mit einem neuen Fluchtauto lieferten sich die Täter in Linz eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, während der sie Geschwindigkeiten von bis zu 260 km/h erreichten. In der Nacht auf Sonntag wurden drei Verdächtige im Alter von 35 und 36 Jahren im Raum Marktl, Bayern, festgenommen. Diese Flucht endete in einem Kreisverkehr in Bayern, wo das Auto von der Straße geschleudert wurde. Die drei Männer wurden schwer verletzt, einer schwebt in Lebensgefahr; ein vierter Täter ist noch flüchtig.
Die Polizei konnte keinen direkten Zusammenhang mit der „Mocro-Mafia“ bestätigen, dennoch deutet die Herkunft der Verdächtigen auf tiefere vernetzte kriminelle Strukturen hin. Diese Informationen stimmen mit den Feststellungen der deutschen Regierung überein: Über 70% der Tatverdächtigen stammen nicht aus Deutschland, und viele niederländische Verdächtige haben marokkanische Wurzeln, wie Welt berichtet. Diese Entwicklungen werden von der steigenden Zahl an Sprengungen in Deutschland begleitet; täglich wird mindestens ein Geldautomat gesprengt, in Nordrhein-Westfalen gab es 153 Taten allein im Jahr 2022. Trotz wachsender Gefahren für Unbeteiligte scheut Innenministerin Nancy Faeser gesetzliche Maßnahmen.
Für die Zukunft erwarten Experten, dass die Zunahme der Sprengungen anhalten wird, was dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Geldautomaten und zum Schutz der Bevölkerung erforderlich macht. Das Bundeskriminalamt arbeitet bereits an verschiedenen Initiativen zur Bekämpfung dieser organisierten Kriminalität, doch die bisherigen Erfolge bleiben hinter den Erwartungen zurück.
Details | |
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Vorfall | Bankomatsprengung |
Ursache | Sprengstoff |
Ort | Gmunden, Österreich |
Verletzte | 3 |
Festnahmen | 18 |
Schaden in € | 1.200.000 |
Quellen |