Gaza-Journalist aus neuem Cannes-Dokumentarfilm in Luftangriff getötet

Fatima Hassouna, eine renommierte Kriegsdokumentaristin, die die Konflikte im Gazastreifen 18 Monate lang intensiv begleitet hat, kam diese Woche bei einem israelischen Angriff ums Leben, zusammen mit sieben Mitgliedern ihrer Familie. Ihr Tod fällt zusammen mit der Premiere eines neuen Dokumentarfilms über ihr Leben, der nächsten Monat beim Filmfestival in Cannes gezeigt wird.

Das Vermächtnis von Fatima Hassouna

In einem Instagram-Post sagte Hassouna im August 2024: „Wenn ich sterbe, will ich einen eindrucksvollen Tod. Ich möchte nicht in den Nachrichten auftauchen, noch möchte ich als eine Zahl in der Gruppe genannt werden. Ich möchte, dass die Welt von meinem Tod hört, dass er einen bleibenden Eindruck hinterlässt, der die Zeiten überdauert.“ Diese Worte verdeutlichen, wie sehr sie für ihre Arbeit und die Darstellung der Realität im Gazastreifen kämpfte.

Familienmitgliedern Überlebende

Das Gesundheitsministerium in Gaza berichtete, dass Hassounas Eltern den Angriff überlebt haben, jedoch schwer verletzt in eine Intensivstation eingeliefert wurden. Der Verlust von Fatima erschüttert nicht nur ihre Familie, sondern auch die journalistische Gemeinschaft.

Ein Aufruf zur Gerechtigkeit

Das Palestinian Journalists’ Protection Center (PJPC) hat den Verlust von Hassouna betrauert und bezeichnete den Luftangriff auf das Haus ihrer Familie in der Al-Nafaq-Straße in Gaza-Stadt als „Verbrechen“ gegen Journalisten und als Verstoß gegen internationales Recht. Das PJPC betonte: „Fatimas eindrucksvolle Fotos, die das Leben unter Belagerung dokumentieren, wurden global veröffentlicht und beleuchten die menschlichen Kosten des Krieges.“

Die Erklärungen der israelischen Streitkräfte

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) erklärten, dass das Ziel des Angriffs „ein Terrorist aus der Hamas-Brigade in Gaza-Stadt“ gewesen sei. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass Maßnahmen ergriffen wurden, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren. „Der Terrorist plante und führte Terroranschläge gegen IDF-Truppen und israelische Zivilisten durch“, hieß es in einer Mitteilung.

Fatimas Vermächtnis und ihr Einfluss

Fatimas Cousin Hamza Hassouna schilderte den Moment des Angriffs und die schrecklichen Folgen. Druckvoll dokumentierte sie in den sozialen Medien den Alltag im Gazastreifen, wo sie über 35.000 Follower hatte und den Schrecken des Lebens unter israelischem Bombardement festhielt.

Dokumentarfilm über Fatima Hassouna

Sie war auch in Sepideh Farsis Dokumentarfilm „Put Your Soul On Your Hand And Walk“ zu sehen, der im ACID-Bereich des 78. Filmfestivals in Cannes im Mai 2025 gezeigt wird. Die Regisseurin beschreibt den Film als ein „Fenster in das laufende Massaker an den Palästinensern“ durch eine „wundersame Begegnung“ mit Fatima.

Der Abschied von einer besonderen Persönlichkeit

Nach der Nachricht von Hassounas Tod teilte Farsi ein Foto von sich und Fatima in sozialen Medien, auf dem Fatima lächelt. „Mein letztes Bild von ihr zeigt ihr Lächeln. Ich halte heute daran fest“, schrieb Farsi. In einem Interview sagte sie, dass Hassouna eine „sehr strahlende und optimistische Persönlichkeit“ war und sie sich über ein Jahr lang im Rahmen des Dokumentarprojekts sehr gut kennengelernt hätten.

Erinnerung und Aufarbeitung

Die PJPC meldete, dass seit dem 7. Oktober 2023 die Zahl der in Gaza getöteten Journalisten auf 212 angestiegen ist—eine beispiellose Zahl laut verschiedenen Journalistengruppen. Die Organisation forderte die internationale Gemeinschaft auf, umgehend Ermittlungen einzuleiten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Der letzte Beitrag von Fatima

Um Aed Ajur, Nachbarin von Hassouna, beschreibt sie als stolz auf ihre Arbeit und stellt in Frage, warum das Haus angegriffen wurde. „Wir haben 35 Jahre zusammengelebt und nie gehört, dass sie mit irgend einer Gruppe verbunden ist“, fügte sie hinzu. Hassounas letzter Beitrag auf ihrer Facebook-Seite war eine Reihe von Fotos von Gazafischern am Samstag, weniger als eine Woche vor ihrem Tod, begleitet von einem kurzen Gedicht über die Stadt.

„Von hier aus lernt man die Stadt kennen. Du betrittst sie, aber du verlässt sie nicht, weil du nicht gehen kannst“, schrieb sie.

CNNs Lauren Izso hat zur Berichterstattung beigetragen.

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