Spanien auf Titelkurs: Hermoso entzieht sich EM-Traum der Nationalelf!
Spanien auf Titelkurs: Hermoso entzieht sich EM-Traum der Nationalelf!
Spanien, Land - Die spanische Frauenfußballnationalmannschaft blickt voller Erwartungen auf die bevorstehende Europameisterschaft, die am Donnerstag gegen Portugal beginnt. Nach ihrem Triumph bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2023 streben die Spielerinnen nun danach, auch den Kontinentalkrone zu erobern. Das Team hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und möchte mit einem Sieg gegen Portugal ihre Ambitionen untermauern, erstmals in ein EM-Finale einzuziehen. Der Kader Spaniens wird als qualitativ hoch eingeschätzt und umfasst Stars wie Alexia Putellas, Irene Paredes und die aktuelle Weltfußballerin Aitana Bonmatí, die allerdings wegen gesundheitlicher Probleme fraglich ist. Sie hatte sich vor kurzem mit viraler Meningitis infiziert und kam erst spät ins Teamhotel zurück.
Ein zentrales Thema im Vorfeld des Turniers ist die nicht erfolgte Nominierung von Jennifer Hermoso, Spaniens Rekordtorschützin mit 57 Toren in 123 Spielen. Die Trainerin Montserrat Tomé gab die Kaderliste Anfang Juni bekannt und war sich der Kontroversen bewusst, die Hermosos Nichtberücksichtigung umgaben. Hermoso, die nach einem Vorfall während der WM 2023, in dem sie von Luis Rubiales geküsst wurde, zu einer Symbolfigur im Kampf gegen Sexismus im Sport wurde, äußerte ihre Kritik offen auf der Plattform X und forderte Tomé auf, sich auf die Europameisterschaft zu konzentrieren, da die Spielerinnen dies auch alleine schaffen könnten. Hermoso läuft derzeit für den Club Tigres in Mexiko auf und hat jüngst Tomés Ausführungen mit Verweis auf ihre eigene Leistung stark in Frage gestellt.
Sexismus und Kontroversen im Frauenfußball
Der Vorfall rund um Luis Rubiales, der wegen sexueller Aggression verurteilt wurde und für drei Jahre von der FIFA gesperrt ist, hat international für Aufsehen gesorgt und wird als Symbol gegen Sexismus im Sport wahrgenommen. Inmitten dieser Kontroversen betont Tomé, dass die Entscheidung, Hermoso nicht zu nominieren, sportliche Gründe habe, basierend auf ihrer aktuellen Leistung. Dennoch versteht sie die schwierige Lage, in der sich Hermoso befindet, und fordert mehr Offenheit und Verständnis von den Offiziellen.
Hermosos Situation ist nicht die einzige, die auf die Herausforderungen von Frauen im Fußballsport hinweist. Sexismus im Fußball bleibt ein drängendes Thema, das zahlreiche Spielerinnen betrifft. Almuth Schult, eine ehemalige Torhüterin der deutschen Nationalmannschaft, berichtete von sexistischen Vorurteilen, denen sie in ihrer Karriere gegenüberstand. Auch die Spielerinnen Tabea Kemme und Franziska Bielfeld erleben alltäglich sexistische Kommentare, die auf ihre Leistungen im Sport abzielen. Diese Berichte verdeutlichen, wie dringend eine Gleichstellung im Football-Bereich ist und wie wichtig Projekte sind, die auf die Gleichberechtigung und Chancengleichheit im Frauenfußball abzielen.
Die Herausforderung der Europameisterschaft
Im Hinblick auf die Europameisterschaft hat Spanien bereits positive Erfahrungen gegen Portugal in der Nations League gesammelt. Im April holte sich die spanische Elf einen beeindruckenden 7:1-Sieg. Neben Portugal wird spanische Nationalspielerinnen auch das Duell gegen Belgien und Italien erwarten müssen. Die Hoffnungen ruhen auf einem starken Abschluss im Turnier, das die sich rasant entwickelnde Frauenfußballszene Spaniens widerspiegeln soll. Das Team wurde kürzlich von Königin Letizia im Zarzuela-Palast empfangen, was den wachsenden Stellenwert des Frauenfußballs im Land unterstreicht.
Die anstehenden Spiele werden nicht nur die Fähigkeiten des Teams testen, sondern auch die öffentliche Wahrnehmung des Frauenfußballs und die integrierenden Herausforderungen, mit denen die Spielerinnen konfrontiert sind. Die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz könnte dabei zum Wendepunkt in der Geschichte des Frauenfußballs in Spanien werden.
Für weitere Informationen lesen Sie hier: laola1, fr.de und Deutschlandfunk.
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