Österreich bereitet sich auf Blackouts vor: Militär drillt den Ernstfall!

Alpenländer bereiten sich auf mögliche Blackouts vor: Österreichs Militär testet mit Übung „Energie 21“ auf Notfälle im Winter.
Alpenländer bereiten sich auf mögliche Blackouts vor: Österreichs Militär testet mit Übung „Energie 21“ auf Notfälle im Winter.

Österreich, Österreich - Die Sorgen um mögliche Stromausfälle in der Schweiz und Österreich nehmen an Intensität zu. Angesichts der globalen Energiekrise hebt die Elektrizitätskommission der Schweiz die Alarmglocken und warnt vor drohenden großflächigen Stromausfällen im kommenden Winter. Die unsichere Importlage stellt ein erhebliches Problem dar, da die Nachbarstaaten nicht durchgehend bereit sind, Elektrizität zu liefern. Besonders kritisch ist die Situation, da Deutschland aus der Kernkraft und Kohle aussteigt, während Österreich auf Stromimporte angewiesen ist, da es über keine eigenen Atomkraftwerke verfügt. Italien könnte ebenfalls nicht in der Lage sein, überschüssigen Strom abzugeben, da es ihn selbst benötigt. Ein entscheidender Faktor für die Schweiz ist ein Energieabkommen mit der EU, um die Versorgungssicherheit zu garantieren. Laut einem Bericht der Schweizer Nationalversammlung könnte dem Land an zwei Tagen im Winter der Strom fehlen.

Um diese kritische Lage zu bewältigen, wurden bereits 30.000 Unternehmen über mögliche Liefereinschränkungen bei Versorgungsengpässen in Kenntnis gesetzt. Gleichzeitig treibt die Schweiz den Ausbau erneuerbarer Energiequellen voran, obwohl Unsicherheiten nach dem gescheiterten CO2-Gesetz bestehen. Besonders die wetterabhängig Solaranlagen könnten im Winter problematisch sein, wenn die Tage kürzer sind und der Stromverbrauch aufgrund von Heizbedarf steigt. Die langfristige Erhöhung des Stromverbrauchs durch die zunehmende Zahl an Elektrofahrzeugen verstärkt die Herausforderungen. Zudem sind die Erweiterungsmöglichkeiten der Wasserkraft begrenzt und bestehende Kernkraftwerke sollen bis 2034 vom Netz gehen.

Vorbereitungen auf Blackouts in Österreich

Österreich bereitet sich ebenfalls auf mögliche Blackouts vor. Für den 12. November ist eine Übung namens „Energie 21“ geplant, in der Militär und Polizei auf großflächige Stromausfälle trainieren sollen. An dieser Übung werden mehrere Bundesländer sowie das Innen- und Verteidigungsministerium teilnehmen. Die Annahme für diese Übung beschreibt extreme Kälte in Europa, die zu einem erhöhten Stromverbrauch und zugleich zu Produktionsengpässen führen könnte. Landeshauptmann Günther Platter aus Tirol hat die Initiative für diese Übung ergriffen, um die Notwendigkeit eines funktionierenden Krisenmanagements und die enge Zusammenarbeit zwischen Behörden und Energieversorgern zu betonen.

Parallel dazu zeigt ein Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) die unterschiedlichen Herausforderungen der Energiekrise in den Bundesländern auf. Diese Krise, die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine verschärft wurde, variieren stark je nach dem Anteil importierter Energiequellen wie Erdgas, Erdöl und Steinkohle im jeweiligen Energiemix. Die Studie beleuchtet verschiedene Aspekte der Energieeffizienz und der Einsparung, wobei Schleswig-Holstein mit dem höchsten Anteil erneuerbarer Energien im Endenergieverbrauch hervorsticht.

Energiepreise und zukünftige Herausforderungen

Die weltweiten Energiemärkte stehen vor weiteren Herausforderungen. Laut der Internationalen Energieagentur wird erwartet, dass die Nachfrage nach LNG (verflüssigtem Erdgas) bis zum Jahr 2035 um mehr als 2,5 % pro Jahr wächst. Europa wird dabei einen Hauptanteil an diesem Wachstum erleben, nutzt jedoch bereits die Infrastruktur für höhere Gasimporte. Diese Entwicklungen machen es für Schwellen- und Entwicklungsländer schwierig, auf Erdgas umzusteigen, da die Preise dafür nicht ansprechend sind. Für eine effektive Integration des geplanten LNG-Angebots müssen die Märkte niedrigere Preise ermöglichen und eine langsame Energiewende durchlaufen, was zusätzliche Unsicherheiten birgt.

In der aktuellen Situation sind sowohl die Schweiz als auch Österreich gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und sich auf mögliche Versorgungsengpässe vorzubereiten. Die Herausforderungen sind vielschichtig und erfordern einen multidimensionalen Ansatz sowie internationale Zusammenarbeit.

Weitere Informationen über die Energiekrise und die unterschiedlichen Ansätze in den Bundesländern finden Sie bei Kosmo, Paradigma und IEA.

Details
Vorfall Notfall
Ursache Energiekrise
Ort Österreich, Österreich
Quellen