Wolf zum Abschuss: Tirol reagiert auf dramatische Schafsrisse!

Tirol reagiert auf Schafsrisse im Stubaital: Abschuss eines Wolfes genehmigt, um Herdenschutz zu gewährleisten.
Tirol reagiert auf Schafsrisse im Stubaital: Abschuss eines Wolfes genehmigt, um Herdenschutz zu gewährleisten.

Neustift im Stubaital, Österreich - Im Stubaital in Tirol hat die Landesregierung aufgrund einer steigenden Zahl an Schafsrissen einen Wolf zum Abschuss freigegeben. Dies wurde als Reaktion auf die Angriffe in zwei Almgebieten in Neustift im Stubaital beschlossen, wo kürzlich vier tote und drei verletzte Schafe entdeckt wurden. Ein verletztes Tier musste notgetötet werden, während ein weiteres an seinen Verletzungen verstarb. Der Amtstierarzt geht von einer Beteiligung eines Wolfes aus, und um den Wildbestand zu regulieren, tritt die Abschussverordnung um Mitternacht für eine Dauer von acht Wochen in Kraft. Der festgelegte Umkreis für den Abschuss beträgt zehn Kilometer. Die zuständige Jägerschaft wurde über die Entscheidung informiert.

Bereits in diesem Jahr wurde im Bezirk Innsbruck-Land viermal ein Wolf nachgewiesen, darunter zweimal in Neustift im Stubaital. Die Situation stellt die Behörden vor eine Herausforderung, da der Wolf seit Ende der 1990er Jahre in Österreich wieder heimisch ist, nachdem er über ein Jahrhundert lang ausgerottet war. Im Jahr 2016 wurde das Allentsteiger Rudel etabliert, und seitdem sind auch in anderen Regionen des Landes Populationen nachgewiesen worden, wie beispielsweise im österreichisch-tschechischen Grenzgebiet im Jahr 2018, wie naturschutzbund.at berichtet.

Herausforderungen im Wolfsmanagement

Das österreichische Wolfsmanagement steht vor großen Herausforderungen. Der im Jahr 2012 von der Koordinierungsstelle für Braunbären, Luchs und Wolf (KOST) erstellte Wolfsmanagementplan zielt auf ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf ab. Laut naturschutzbund.at setzen die Bundesländer jedoch diesen Plan unzureichend um. Insbesondere in den Bereichen Monitoring, Herdenschutz und Öffentlichkeitsarbeit besteht erheblicher Verbesserungsbedarf.

Drei Bundesländer – Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg – haben immerhin etwa die Hälfte der Punkte des Managementplans erreicht. Salzburg beispielsweise bietet finanzielle Unterstützung für Herdenschutzmaßnahmen. Oberösterreich hat eine Dialogplattform eingerichtet, während Vorarlberg in Informationsmaßnahmen investiert. Im Gegensatz dazu sind Tirol, Steiermark und Niederösterreich unzureichend auf die Rückkehr des Wolfes vorbereitet. Niederösterreich hat kein Konzept zur Förderung von Herdenschutzmaßnahmen, und in Kärnten ist die Informationslage besonders fragwürdig.

Forderungen nach Maßnahmen und Zusammenarbeit

Die anhaltenden Konflikte führen zu Forderungen nach der Tötung von Wölfen, obwohl dies laut europäischer Artenschutzrichtlinie nur in Einzelfällen rechtlich zulässig ist. Zudem wird vom Naturschutzbund eine enge Zusammenarbeit zwischen Wien und Niederösterreich gefordert, um die Managementmaßnahmen zu verbessern. Der Bund wird aufgefordert, das geplante Österreichzentrum für den Wolf schnell einzurichten, inspiriert von bereits vorhandenen Strukturen in Deutschland.

Die Situation im Stubaital verdeutlicht die Notwendigkeit effektiver Managementstrategien und präventiver Maßnahmen im Umgang mit dem Wolf in Österreich. Wie exxpress.at berichtet, ist es wichtig, sowohl den Schutz von Nutztieren zu gewährleisten als auch eine nachhaltige Koexistenz mit der Wildtierpopulation zu ermöglichen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Wolf
Ort Neustift im Stubaital, Österreich
Verletzte 4
Quellen