Tödliche Waldbrände in Kanada: 92 Feuer wüten, Evakuierungen in Manitoba!

Aktuelle Waldbrände in Kanada fordern Menschenleben und beeinflussen die Luftqualität bis nach Europa. Dürre und Klimawandel verschärfen die Lage.
Aktuelle Waldbrände in Kanada fordern Menschenleben und beeinflussen die Luftqualität bis nach Europa. Dürre und Klimawandel verschärfen die Lage.

Lac-du-Bonnet, Kanada - Die Waldbrände in Kanada breiten sich alarmierend aus und erreichen verheerende Ausmaße. Derzeit sind in ganz Kanada 92 aktive Brände zu verzeichnen, davon 24 in Manitoba. Tragischerweise sind bereits zwei Menschen bei den Feuer in Lac-du-Bonnet ums Leben gekommen. Die Behörden haben rund 1.000 Menschen zur Evakuierung aufgefordert, während ein besonders massiver Brand an der Grenze zwischen Manitoba und Ontario eine Fläche von etwa 100.000 Hektar bedeckt. Experten warnen stark vor den schweren Bränden in Zentral- und Westkanada in diesem Jahr, bedingt durch extensive Dürre in mehreren Regionen. Zivile Todesopfer sind in der Regel selten, zuletzt gab es im Jahr 2023 keine zivilen Todesopfer, lediglich Feuerwehrkräfte verlor ihr Leben.

Der Zusammenhang zwischen den gegenwärtigen Waldbränden und dem Klimawandel ist unübersehbar. Laut Blaulicht-Magazin sind die Waldbrände nicht nur lokal begrenzt, sondern betreffen große Flächen in ganz Kanada und Nordamerika, mit über 360 aktiven Bränden und nur etwa der Hälfte derzeit unter Kontrolle. Niedrige Luftfeuchtigkeit, das Fehlen von Regen und starker Wind sind weitere Faktoren, die die Brandausbreitung begünstigen. Zudem tragen Gewitterblitze zur Brandentstehung bei.

Internationale Hilfe und gesundheitliche Bedenken

Die Auswirkungen der Brände sind nicht nur regional, sondern auch international spürbar. Die Luftqualität in großen Städten wie Toronto, New York und Washington ist erheblich beeinträchtigt, und Rauchwolken ziehen bis nach Europa. Internationale Hilfe wird mobilisiert: Feuerwehrkräfte aus den USA, Australien, Neuseeland und Südafrika sind im Einsatz, während Feuerwehrleute aus Portugal, Spanien und Frankreich nach Kanada reisen sollen, um Unterstützung zu leisten.

Die gegenwärtigen Waldbrände sind die verheerendsten in der Geschichte Kanadas, wie Tagesschau berichtet. Bisher wurden über 15 Millionen Hektar Land verbrannt, was fast der Hälfte der Fläche Deutschlands entspricht. Dieser Umfang ist mehr als doppelt so groß wie im schlimmsten Jahr 1995. Experten wie der Forstwissenschaftler Alexander Held sprechen von einer „neuen Qualität“ der Brände – die Zahl der Feuer ist nicht gestiegen, jedoch erreichen viele Brände jetzt eine Intensität, die ein Löschen nahezu unmöglich macht.

Die Ursachen sind komplex und vielschichtig: Eine verfehlte Forstwirtschaft sowie der Klimawandel spielen eine wesentliche Rolle. Monokulturen und mangelnde Prävention haben das Potenzial für Großbrände erhöht. Die Änderung des Klimas führt zudem zu längeren Trockenperioden und höheren Temperaturen, was die Brandgefahr zusätzlich steigert.

Auswirkungen und Zukunftsaussichten

Nach Angaben des WWF warnt die Organisation vor immer häufigeren Brandkatastrophen, die durch die Klimakrise verstärkt werden. Die Brände setzen große Mengen Kohlendioxid frei, das mit etwa 290 Megatonnen erheblichen Einfluss auf die globale Erwärmung hat. Dadurch verwandeln sich Wälder von Kohlenstoffsenken in CO2-Quellen. In jüngster Zeit hatte Montreal die schlechteste Luftqualität weltweit.

Obwohl in Deutschland die Gefahr großer Brände geringer ist, sind auch hier die Wälder gefährdet. Experten empfehlen eine Umstrukturierung der Wälder mit mehr Mischwald und Laubbäumen, sowie gezielte Managementstrategien und kontrollierte Abbrennmaßnahmen zu Präventionszwecken. Länder wie Australien und Portugal haben nach verheerenden Bränden ähnliche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, während in vielen Regionen der Welt der Mut zur Prävention oft fehlt und geplante Feuer auf Widerstand stoßen.

Details
Vorfall Brandstiftung
Ursache Dürre,Klimawandel,fehlender Regen,Blitzeinschläge
Ort Lac-du-Bonnet, Kanada
Verletzte 2
Quellen