Rekord-Preisexplosion: Neue Nikotinsteuer bringt Chaos für Raucher!

Österreichs Finanzministerium plant neue Steuern auf Nikotinprodukte ab 2026, um Einnahmen zu erhöhen und Konsum zu senken.
Österreichs Finanzministerium plant neue Steuern auf Nikotinprodukte ab 2026, um Einnahmen zu erhöhen und Konsum zu senken.

Österreich - Österreich steht vor einer einschneidenden Reform im Bereich der Tabak- und Nikotinbesteuerung. Das Finanzministerium plant eine neue Steuer auf Nikotinbeutel und E-Liquids, eine Maßnahme, die als Teil der Budgetsanierung und zur Reduzierung des Konsums durch höhere Preise begründet wird. Laut Kosmo soll die sogenannte „risikobasierte Verbrauchssteuer“ im Jahr 2026 rund 85 Millionen Euro einbringen.

Zusätzlich wird eine Erhöhung der Tabaksteuer angestrebt, um weitere 100 Millionen Euro zu generieren. Kritiker dieser Maßnahmen, wie Ralf-Wolfgang Lothert von JTI Austria, bezeichnen die Pläne als „vollkommenen Wahnsinn“. Er warnt vor Mehrkosten von nahezu 200 Millionen Euro für die Branche. In der Vergangenheit haben Tabaksteuererhöhungen lediglich 35 bis 40 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen generiert.

Reaktionen aus der Branche

Wolfgang Streissnig, der Bundesgremialobmann der Trafikanten, äußert Besorgnis über mögliche Käuferverlagerungen ins Ausland. Diese Entwicklung könnte die Steuereinnahmen gefährden, da Raucher versuchen könnten, günstigere Angebote jenseits der Grenzen zu finden. British American Tobacco hat bereits angekündigt, die Preise für mehrere Marken zu erhöhen, um die entstehenden Kosten zu decken.

Die neue „Nikotinsteuer“ ist ein zentrales Thema in den aktuellen politischen Verhandlungen. Geplant ist eine Erweiterung des bestehenden Tabakmonopols zu einem „Nikotinmonopol“. Aktuell unterliegen klassische Zigaretten bereits einem Steuersatz von 60 Prozent, während E-Zigaretten und Nikotinbeutel lediglich der regulären Mehrwertsteuer von 20 Prozent unterliegen.

Internationale Entwicklungen

Ab Juli 2022 wurden in Deutschland Liquids für E-Zigaretten besteuert, mit jährlichen Erhöhungen bis 2026. Ab dem 1. Januar 2025 beträgt die Steuer 0,26 Euro pro Milliliter, was eine Erhöhung von 0,20 Euro pro Milliliter im Jahr 2024 darstellt. Diese Änderungen sind Teil des Tabaksteuermodernisierungsgesetzes, das 2021 eingeführt wurde. Diese Steuer betrifft alle E-Liquids, unabhängig vom Nikotingehalt. Der Anstieg könnte die Preise erheblich beeinflussen, da eine 10 ml Flasche Liquid um 1,60 Euro teurer werden könnte, was bis 2026 rund 3,20 Euro betragen könnte.

Die Entwicklung der Liquidsteuer könnte negative Auswirkungen auf kleine Unternehmen haben und möglicherweise zu Schließungen führen. Ähnliche Effekte wurden bereits in Ländern wie Italien und Griechenland beobachtet. Zudem könnten steigende Preise für E-Liquids zu einer Erhöhung der Raucherquoten führen, was wiederum die Gesundheitskosten in die Höhe treiben könnte.

Gesundheitliche und wirtschaftliche Aspekte

Die Einführung von Tabaksteuern weltweit hat das Ziel, den Tabakkonsum zu reduzieren, die öffentliche Gesundheit zu fördern und staatliche Einnahmen zu erhöhen. Während Befürworter der Steuer deren Nutzen für Gesundheitsprogramme und soziale Projekte betonen, argumentieren Gegner, dass insbesondere einkommensschwache Personen überproportional belastet werden. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Tabaksteuern mit umfassenden Tabakkontrollmaßnahmen kombiniert, könnte die besten Ergebnisse für Wirtschaft und Gesundheit erzielen, so die Meinungen von Experten.

In Deutschland führt die Steuer auf E-Liquids zu weiteren Herausforderungen. Laut Happy Liquid könnte die Liquidsteuer die Preise signifikant erhöhen und ist bereits umstritten. Ein Bündnis für tabakfreien Genuss hält die Steuer für verfassungswidrig und hat eine Verfassungsbeschwerde eingereicht, die nicht angenommen wurde.

Die Steuerpolitik in diesem Bereich steht also nicht nur auf der wirtschaftlichen, sondern auch auf der gesundheitlichen Agenda der Länder. Wie die einzelnen Maßnahmen letztlich umgesetzt und welche Effekte sie zeigen werden, bleibt abzuwarten und wird weiterhin kritische Diskussionen auslösen.

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Ort Österreich
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