Kampagne Abstand macht sicher: So schützen wir Radfahrer im Burgenland!

Burgenland, Österreich - In den letzten Jahren hat sich die Verkehrssicherheit insgesamt verbessert, jedoch gilt dies nicht für den Radverkehr. Dieses Thema gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere in Anbetracht der steigenden Unfallzahlen mit Radfahrerbeteiligung, die vor allem durch eine erhöhte Radverkehrsquote bedingt sind. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2020 in Deutschland 91.281 Fahrradfahrer verletzt, 426 kamen dabei ums Leben. Im Vergleich zum Vorjahr war ein Anstieg der Verletzten um 4,8 % zu verzeichnen, während die Zahl der Getöteten um 4,5 % sank (forschungsinformationssystem.de).
Um die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen, startet die Radlobby eine neue Kampagne mit dem Namen „Abstand macht sicher“. Diese Initiative zielt darauf ab, sowohl Autofahrer als auch Radfahrer zu sensibilisieren und Druck auf den Gesetzgeber auszuüben. In den Fokus der Kampagne rücken vor allem die Gefahren, die durch enge oder schnelle Überholvorgänge von Autos sowie abrupt geöffnete Autotüren entstehen. Radfahrerinnen und Radfahrer sind häufig gezwungen, gefährliche Situationen zu meistern, wenn Auto-Fahrer den erforderlichen Abstand nicht einhalten (radlobby.at).
Forderungen an die Politik
In der nunmehr 33. Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), die im Oktober 2022 beschlossen wurde, wurden Mindestabstände beim Überholen von Radfahrern eingeführt. Problematisch bleibt jedoch die Ausnahme für Geschwindigkeiten bis 30 km/h, die von der Radlobby als nicht ausreichend erachtet wird. Es wird ein gesetzlich verankerter Überholabstand von mindestens 1,5 m innerorts und 2,0 m außerorts gefordert. Darüber hinaus setzt sich die Radlobby für eine Mindestbreite von Mehrzweckstreifen von 1,75 m ein, um den Radverkehr sicherer zu gestalten (burgenland.orf.at).
Die Kampagne wird durch Crowdfunding finanziert, um weiterführende Maßnahmen zur Verkehrssicherheit zu unterstützen. Um die geforderten Abstandsregelungen durchzusetzen, sind auch Kontrollen durch die Verkehrspolitik erforderlich. Zudem wird Verkehrsplanern geraten, Radfahrstreifen mit einer Breite von mindestens 2,0 m zu gestalten, um so die Sicherheit der Radfahrenden zu gewährleisten (radlobby.at). Die Erhöhung des Sicherheitsgefühls steht dabei besonders im Vordergrund, denn laut einer Umfrage fühlen sich 57 % der Radfahrer subjektiv sicher, während Unsicherheitsfaktoren wie rücksichtslose Autofahrer und zu wenig separate Radwege häufig genannt werden (forschungsinformationssystem.de).
Empfehlungen für Radfahrer und Autofahrer
Die Radlobby empfiehlt zahlreiche Maßnahmen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Radfahrende sollten einen Mindestabstand von 1,2 m zu parkenden Autos einhalten, um Gefahren durch plötzlich öffnende Autotüren zu vermeiden. Autofahrer hingegen werden angehalten, beim Überholen einen Abstand von 1,5 m innerorts und 2,0 m außerorts zu wahren und vor dem Öffnen von Autotüren einen Schulterblick zu werfen. Diese einfachen, jedoch wirkungsvollen Empfehlungen können dazu beitragen, das Unfallrisiko signifikant zu senken (radlobby.at).
Insgesamt zeigt sich, dass die Verbesserung der Infrastruktur sowie die Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer entscheidend für die Wahrnehmung und Verbesserung der Verkehrssicherheit sind. Verkehrsplaner und Politiker sind gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit im Straßenverkehr für Radfahrende nachhaltig zu erhöhen. Nur so kann das subjektive Sicherheitsempfinden in der Radfahrerschaft gestärkt werden und das Unfallrisiko minimiert werden.
Details | |
---|---|
Ort | Burgenland, Österreich |
Quellen |