Tod und Zerstörung im Gazastreifen: Über 50 Menschen bei Angriffen getötet

Gazastreifen, Palästina - Die humanitäre Krisensituation im Gazastreifen hat sich weiter verschärft. Laut der Hamas-Zivilschutzbehörde wurden heute, am 26. Mai 2025, über 50 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet. Unter den Toten sind auch 36 Menschen, die in einem Angriff auf ein Schulgebäude ums Leben kamen, wie Zivilschutzsprecher Mahmoud Bassal bestätigte. Israel hingegen rechtfertigt den Angriff damit, dass die ehemalige Schule als Kommandozentrale der Hamas genutzt wurde. Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte, dass sich „Terroristen aus der ersten Reihe“ in dem Gebäude befanden. Die Angaben, sowohl von der israelischen als auch von der palästinensischen Seite, können nicht unabhängig überprüft werden.
Zusätzlich wurden 19 weitere Personen bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in Jabalia getötet. Die Mehrheit der Opfer besteht aus Frauen und Minderjährigen, und die Zahl der Verletzten ist hoch. Inmitten der Eskalation fordert Israel die Bewohner im südlichen Gazastreifen, einschließlich Khan Younis und Rafah, zur Flucht auf. Die einzigen Ausnahmen bilden Al-Mawasi, welches als humanitäre Zone ausgewiesen wurde. Trotz dieser Aufrufe feuern militante Gruppen weiterhin Raketen aus den betroffenen Gebieten.
Geiseln und humanitäre Bemühungen
Die Komplexität des Konflikts ist auch durch die Situation der etwa 20 lebenden Geiseln im Gazastreifen gekennzeichnet, während die Sterblichkeitsrate bei den Verschleppten bei 35 Personen liegt. Ein Forum der Geisel-Familien hat ein umfassendes Abkommen zur Freilassung aller Geiseln gefordert. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat zudem einen alternativen Vorschlag zu einer 10 lebenden Geiseln für eine Waffenruhe von 45 bis 60 Tagen unterbreitet.
Hilfsorganisationen, wie die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), planen derzeit die Verteilung von Hilfsgütern, um über 1 Million Menschen bis Ende der Woche zu erreichen. Während Israel unter internationalem Druck die Blockade teilweise aufhebt, sind Berichte über Plünderungen durch die Hamas aufgetaucht, die die Verteilung der Hilfsgüter behindern sollen.
Politische Reaktionen und internationale Vermittlung
In diesem dynamischen Kontext kritisierte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz während einer Digitalkonferenz in Berlin die israelische Militärstrategie im Gazastreifen und forderte eine Überprüfung der Lage. Die internationalen Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe und humanitäre Hilfe gehen unterdessen weiter, jedoch gibt es noch starke Spannungen und unklare Details.
Der Konflikt, der im Oktober 2023 mit einem massiven Angriff der Hamas auf Israel begann, hat katastrophale Folgen für die Zivilbevölkerung in Gaza verursacht. Über 45.000 Palästinenser sind in diesem Krieg getötet worden, während in Israel über 1.200 Menschen starben. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, den beispiellosen humanitären Bedarf im Gazastreifen zu decken und gleichzeitig die Sicherheit der Region zu gewährleisten.
Die gegenwärtigen Kämpfe, die sich auch auf das Flüchtlingslager Chan Yunis ausweiten, rufen alarmierende Berichte über ungenügende Verteilung der Hilfsgüter hervor. Nach einem aktuellen Bericht sind zwar 100 Lastwagen mit Hilfsgütern angekommen, jedoch erhalten viele Gebiete kaum Unterstützung. Die Deutsche Welthungerhilfe warnt vor einer drohenden Hungersnot und macht auf die negativen Auswirkungen der unzureichenden Sicherheitszonen aufmerksam.
Aktuelle Informationen über die Lage in Gaza sind schwer zu verifizieren, doch die humanitäre Krise bleibt unverändert dramatisch. Die internationale Gemeinschaft sieht sich der dringenden Notwendigkeit gegenüber, sowohl kurzfristige humanitäre Maßnahmen zu initiieren als auch nachhaltige politische Lösungen zu finden.
Für weiterführende Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Gazastreifen besuchen Sie bitte die Artikel auf Vienna.at, Tagesschau und SRF.
Details | |
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Vorfall | Angriff, Krieg |
Ort | Gazastreifen, Palästina |
Quellen |